Erstmalig Tarifvertrag bei Albert Weber

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01.06.2021 Erster Schritt auf dem Weg zu umfassenden tariflichen Regelungen

Wie die IG Metall in einer Pressemitteilung mitteilt, ist es erstmalig in der Unternehmensgeschichte gelungen mit dem Unternehmen Albert Weber GmbH, vormals Weber Automotive, für den Firmenhauptsitz in Markdorf und den Standort in Neuenbürg einen Tarifvertrag abzuschließen.

"Ein sehr positives Signal für die Beschäftigten der beiden Standorte in diesen schwierigen Zeiten," erklärt Kai Müller von der IG Metall Pforzheim, der die Verhandlungen mit der Geschäftsführung für beide Standorte in Baden-Württemberg führt. "Es ist gelungen, auch den Kolleg*innen bei der Albert Weber GmbH im Monat Juni eine Corona-Beihilfe tariflich zu sichern." Darüber wurden die Beschäftigten am Standort Neuenbürg am heutigen Dienstag in einer Open-Air-Betriebsversammlung unterrichtet.

"Bereits vor längerer Zeit hatten sich die Beschäftigten des Unternehmens an die IG Metall gewandt, um ihre Arbeitsbedingungen und die Entgeltentwicklung über Tarifverträge abzusichern," ergänzt der Gewerkschafter.

Allerdings sei der momentane Abschluss des Tarifvertrages erst der erste Schritt auf einem schwierigen Weg hin zu einer umfassenden tariflichen Regelung der Bedingungen an den beiden Standorten in Baden-Württemberg. ""Es tut gut, mal einen Erfolg in Form eines ersten Tarifabschlusses zu sehen," sagt der Betriebsratsvorsitzende des Neuenbürger Standortes, Tobias Litmeier. "Viele Kolleginnen und Kollegen hatten den Glauben an die Einhaltung des Versprechens der Familie Weber, zum Abschluss eines Tarifvertrages mit der IG Metall bereit zu sein, schon verloren. Das hätte zu einem großen Vertrauensverlust geführt."

Aber auch wenn die Kolleginnen und Kollegen diesen Tarifabschluss sehr positiv aufgenommen haben, bleiben sie konzentriert und bereit, auch für die weiteren Inhalte des Haustarifvertrages zu kämpfen, ergänzt der Amtskollege Alexander Eppler vom Hauptsitz des Unternehmens in Markdorf. Ziel der Beschäftigten ist der Abschluss eines Haustarifvertrages, welcher ein gerechtes Entgeltsystem, Sonderzahlungen, Alterssicherung, Übernahme von Auszubildenden etc. beinhaltet.

Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren schwierige Zeiten durchleben müssen, war von dem Verhandlungsführer Müller zu erfahren. Mehrere Besitzerwechsel, Insolvenz und Kurzarbeit haben das persönliche Leben unsicher gemacht. Die Unternehmerfamilie Weber hatte das Unternehmen erst im letzten Sommer aus einer Insolvenz heraus zurückgekauft.

Seither ist eine positive Entwicklung der Auftragslage des Unternehmens zu erkennen. Für die Zukunft wollen die Beschäftigten nun den Schutz von Tarifverträgen. "Dieser Tarifvertrag stellt den ersten Schritt in die richtige Richtung dar. Das gibt Mut und Kraft für alle weiteren Schritte bei der Albert Weber GmbH," bescheinigt der IG Metaller Frederic Striegler, der den Firmensitz in Markdorf betreut. "Auch für die Belegschaften anderer Unternehmen ist dies ein positives Signal: eine standhafte und solidarische Belegschaft die zusammensteht, kann etwas bewirken."

Anhang:

Verhandlungsführer Kai Müller vor der Frirma Weber

Verhandlungsführer Kai Müller vor der Frirma Weber

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Letzte Änderung: 01.06.2021