Im September 2020 kündigte die MAHLE-Geschäftsführung den Abbau von zweitausend Arbeitsplätzen deutschlandweit an.

Die Geschäftsführung hält bis heute an diesen Plänen fest.

Der IG Metall und dem Gesamtbetriebsrat ist es nach monatelangen und sehr schwierigen Verhandlungen sowie zahlreichen Aktionen der Beschäftigten auch an den Standorten Mühlacker und Vaihingen jetzt gelungen, eine alternative Vorgehensweise zu erreichen.

Für die Standorte Mühlacker und Vaihingen sind betriebsbedingte Kündigungen bis zum September 2022 ausgeschlossen. Alternativ gibt es ein Programm zum "freiwilligen Ausscheiden" mit der Möglichkeit bis zu 2 Jahre in eine Transfergesellschaft zu wechseln.
Die Betriebsratsvorsitzende von Mahle Mühlacker, Nektaria Christidou zeigt sich selbstkritisch von diesem Ergebnis. "Ich hätte mir mehr Agilität und Progressivität von beiden Seiten in den Verhandlungen gewünscht."

IG Metall und Betriebsrat hätten versucht, verstärkt Zukunftsgedanken in das Verhandlungsergebnis einzubauen, so Christidou weiter.

Die Verhandlungsrunden hätten sie sehr nachdenklich gestimmt. In den nächsten Monaten wären noch viele Themen miteinander zu klären.

Auf Seiten der Konzernleitung seien nach Einschätzung der stellvertretenden Gesamtbetriebsratsvorsitzenden noch zu viele in alten Stereotypen unterwegs.
Licht in die triste Gegenwart bringe jedoch der Start des Transformationsdialogs, den die Beschäftigtenvertreter*innen in die Verhandlungen eingebracht haben.

Für die Region Mühlacker/ Vaihingen sei es gelungen, das Werk Mühlacker als eines von drei Werken in Deutschland als Pilotprojekt zu etablieren.

Nektaria Christidou sieht im Ergebnis keinen Grund zum Jubeln aber immerhin sei es gelungen, betriebsbedinge Kündigungen für Mühlacker und Vaihingen bis zum September 2022 abzuwehren und den Transformationsdialog für Mühlacker durchzusetzen. Es bliebe noch jede Menge Arbeit für die IG Metall und den Betriebsrat, das Blatt zum Guten zu wenden, so die Betriebsrätin und Gewerkschafterin in einer Presserklärung.

Hilfreich seien dabei der von der IG Metall erst kürzlich abgeschlossene Tarifvertrag zur Transformation, der jetzt bei Mahle mit Leben erfüllt werden müsse, ergänzt der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.