Exklusiv Hauben Gutmann insolvent

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02.04.2021 IG Metall Pforzheim erwartet konsequente Sanierung und Investoren Suche

Wie die IG Metall Pforzheim mitteilt, ist die Firma Exklusiv-Hauben Gutmann aus Pforzheim erneut insolvent. Laut Angaben der IG Metall wurde bereits am 25. März 2021 ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.
Doch das Amtsgericht Pforzheim hat ihm in seinem Beschluss vom 29. März nicht stattgegeben, sondern ein übliches Verfahren angestoßen und dafür zahlreiche Gründe angeführt. Die IG Metall begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim Arno Rastetter.

Gründe dafür gäbe es in der Tat reichlich eine Eigenverwaltung abzulehnen und ein ordentliches Insolvenzverfahren durchzuführen. Bis 13. April muss die Betriebsimmobilie wegen Mietrückständen geräumt sein, ohne dass eine Ersatzimmobilie bereitstehe. Weiter seien die Entgelte und das Kurzarbeitergelt der Beschäftigten schon seit mehr als einem halben Jahr verspätet bezahlt worden. Einige Beschäftigte warten immer noch auf die Bezahlung ihres Februargehalts, so Rastetter von der IG Metall Pforzheim.

Rastetter ist stinksauer. "Dieser Schritt hätte schon längst erfolgen müssen und hat auch, wenn überhaupt nur bedingt mit Corona zu tun erklärt er. Geschäftsführer Manuel Fernandez habe immer wieder Versprechungen gemacht und sie anschließend nicht eingehalten. Dies trifft sowohl für die Bezahlung der Ansprüche aus dem Plan Insolvenzverfahren zu, bei dem noch einige Forderungen von Beschäftigten offen seien, die Bezahlung der Mitrückstände am derzeitigen Produktionsstandort als auch die pünktliche Bezahlung der Löhne und Gehälter," behauptet er.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Holger Blümle von der Kanzlei Schultze & Braun in Karlsruhe bestellt, der auch im vorangegangenen Planinsolvenzverfahren 2018 tätig war.

Von Verwalter erwarten wir in einem ersten Schritt die Sicherung des Betriebsvermögens und die Sicherung der Entgelte. Die ausstehenden Gehaltszahlungen an die Beschäftigten müssen vorrangig geleistet werden, so Rastetter. Weiter muss umgehend die Investorensuche eingeleitet werden um noch zu retten, was zu retten ist. Die Produkte seien zwar hochpreisig aber in jedem Fall Ihr Geld wert, so der Gewerkschafter.

Für den weiteren Verlauf ist für die IG Metall Pforzheim zum einen wichtig, möglichst viele Beschäftigte zu halten, aber auch eine langfristig tragfähige Lösung zu finden. Dies wird schwierig genug, so seine Einschätzung. Die Beschäftigten träfe jedenfalls keine Schuld an der Misere. Die hätten sich eher viel zulange ruhig verhalten, so seine Einschätzung.

Dem Amtsgerichtes Pforzheim hingegen, stellt der Gewerkschafter ein gutes Zeugnis aus. Sowohl die Entscheidung gegen ein Verfahren in Eigenverwaltung als auch die Deutlichkeit der Begründung seien in vollem Umfang zu unterstreichen, erklärt der Sprecher der IG Metall Pforzheim.

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Firmengelände steht bereits seit langem zur Vermietung

Firmengelände steht bereits seit langem zur Vermietung

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Letzte Änderung: 02.04.2021