Voll daneben

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25.09.2020 Leserbrief von Arno Rastetter zur Attacke von Rülke gegen Mast

Dass der Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Rülke mit der Solidarisierung von Katja Mast mit den von Arbeitsplatzabbau bedrohten Beschäftigten bei Mahle nichts anfangen kann, ist für einen FDP-Politiker sicher nicht ungewöhnlich, vertritt er doch eine Klientel, welche frühestens bei einem höheren sechsstelligen Jahreseinkommen beginnen dürfte.

Dass er der SPD-Bundestagsabgeordneten jedoch vorhält, es sei scheinheilig dies zu tun, weil sie nicht wie er den Verbrennungsmotor in den Himmel hebt, ist einfach voll daneben. Auch Herr Rülke müsste wissen, dass weder die Klimaziele in Deutschland, Europa noch sonst wo mit dem klassischen Verbrennungsmotor zu erreichen sind. Das kann man in Kauf nehmen, muss es dann aber auch dazusagen. Und wie sich die Absatzzahlen der Autos in Deutschland entwickeln, ist ohnehin nicht mehr die entscheidende Frage. Die Weltmärkte, insbesondere China, fordern batterieelektrische Fahrzeuge. Und da hat die deutsche Automobilindustrie eine Entwicklung viel zu lange ignoriert, die sie jetzt schleunigst aufholen muss, anstatt sich selbst mit Abgasbetrügereien zu diskreditieren.

Für Zulieferer wie Mahle sollten innovative Produkte eine gute Ausbildung und die Erkenntnis, dass es durchaus ertragreich war, mit engagierten Beschäftigten, die nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen, an einem Standort wie Mühlacker zu produzieren im Vordergrund stehen. Mahle ist mit der Beschäftigungssicherung bisher in Mühlacker gut gefahren. Rülkes Ansichten hingegen verschärften die Probleme, weil sie weiter nur an Altem festhalten und damit Neues aufhalten, anstatt es zu gestalten. Einfach voll daneben halt.

Letzte Änderung: 30.09.2020