Stunden entlassen statt Menschen

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19.08.2020 IG Metall Pforzheim begrüßt Vorstoß von Jörg Hofmann nach Vier-Tage-Woche

Der Vorsitzende der IG Metall hatte zur Rettung von Jobs in der Metall- und Elektroindustrie gegenüber der Süddeutschen Zeitung eine Vier-Tage-Woche vorgeschlagen. "Die Vier-Tage-Woche wäre die Antwort auf den Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie, so Hofmann. Damit lassen sich Industriejobs halten, statt sie abzuschreiben", erklärte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Bezüglich einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, machte er deutlich, dass sich die Beschäftigten die Arbeitszeitverkürzung auch leisten können müssten.

Für die erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou ist der Vorschlag äußerst interessant und sollte nach den Sommerferien auf jeden Fall mit den IG Metall Mitgliedern in den Betrieben mit Blick auf die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie im nächsten Frühjahr diskutiert werden.

Eine Debatte um eine Arbeitszeitverkürzung könnte in der Transformation, in der sich die Automobilindustrie, samt Zulieferer und Maschinenbauer aber auch das KFZ Handwerk befinden, entsprechende Antworten auch über die Corona Pandemie hinaus liefern, so die Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim. Es ist allemal besser, Stunden zu entlassen statt Menschen, so die Gewerkschafterin weiter.

Erste Zustimmung für den Vorschlag gibt es auch aus den Betrieben in Pforzheim und dem Enzkreis, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.

Der Betriebsratsvorsitzende der Firma Mapal WWS sieht in dem Vorschlag einer Vier-Tage-Woche durchaus eine Möglichkeit Arbeitsplätze, deren Abbau durch die Geschäftsleitung bereits angekündigt sind zu stoppen. Natürlich müsse auch über einen möglichen Teillohnausgleich gesprochen werden.

Dieter Kießling, Betriebsratsvorsitzender der Firma Mahle Behr in Mühlacker sieht den Vorschlag, Arbeitszeit zu reduzieren statt zu entlassen, positiv. "Das sichert Fachkräfte und spart zum Beispiel Kosten für einen Sozialplan, denn die Möglichkeit weiter befristete Beschäftigungsverhältnisse auslaufen zu lassen, ist am Standort Mühlacker weitgehend ausgeschöpft, so Kießling. Unternehmen wie Bosch, ZF und Daimler hätten bereits vorgemacht, dass mit Vereinbarungen zur Reduzierung der Arbeitszeit Arbeitsplätze erhalten werden können, so Kießling weiter.

Letzte Änderung: 19.08.2020