Umfrage zu Corona-Gesundheitsprävention

Vorschaubild

12.06.2020 Das Thema hat für die Beschäftigten der Metall- Elektro,- und Edelmetallindustrie ebenso wie im Kfz Handwerk eine große Bedeutung

Um den Stand beim Schutz der Beschäftigten vor einer Corona-Ansteckung am Arbeitsplatz zu identifizieren, befragte die IG Metall Pforzheim in den letzten drei Wochen die Beschäftigten in zahlreichen Betrieben, u.a. bei Witzenmann, S&G und der Allgemeinen Gold- und Silberscheideanstalt.

Bei Witzenmann ergab sich insgesamt ein positives Bild beim Corona-Gesundheitsschutz. Lediglich in einzelnen Bereichen musste zum Beispiel bei den Unterweisungen nachgearbeitet werden. Eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten, die aufgrund von Corona in das Homeoffice gewechselt ist, möchte mobiles Arbeiten auch zukünftig zumindest anteilig nutzen. Hierzu hat der Betriebsrat bereits in der Vergangenheit eine Betriebsvereinbarung mit der Geschäftsleitung abgeschlossen. "Aktuell zeigt sich wie im Brennglas, welche zentrale Rolle Betriebsräte für die Gestaltung sicherer und guter Arbeitsbedingungen haben", erklärt der für die Umfrage zuständige, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, Simon Habermaaß. In den weiteren Betrieben, die an der Umfrage teilnahmen ergab, sich ein differenzierteres Bild. Im Kfz Handwerk ist darüber hinaus auch weitere Aufklärungsarbeit bei den Beschäftigten zu leisten, damit entsprechende Vorgaben eingehalten werden.

Neben den Betrieben, in denen die Beschäftigten direkt von der IG Metall über digitale Medien befragt wurden, gab es bei weiteren 50 Betrieben eine Abfrage bei den Betriebsräten zu den Corona Schutzmaßnahmen.

Von 42 Betriebsratsgremien liegen der IG Metall Pforzheim nun die Ergebnisse vor. Schon der große Rücklauf an Antworten macht deutlich wie wichtig die Betriebstäte das Thema nehmen, so der Sprecher der IG Metall Arno Rastetter. Dabei erklären 32 Betriebsratsgremien, dass der Arbeitsschutz zur Vermeidung von Corona Infektionen im Betrieb umgesetzt und auch eingehalten wird. Mal waren dabei die Betriebsräte die Impulsgeber, mal die Treiber in Richtung der Umsetzung von Maßnahmen, mal die informierten Sachverständigen, selten nur die Beobachter, erklärt die IG Metall Pforzheim.

In der Mehrheit der Betriebe arbeiten Betriebsräte und Arbeitgeber gut zusammen. 7 Betriebsratsgremien geben an, dass der Arbeitgeber die Vorschriften auch nach Drängen der Arbeitnehmervertreter nur unzureichend nur unzureichend umsetzt, lediglich ein Betriebsrat gab an, dass sich der Arbeitgeber gänzlich weigert die Vorschiften umzusetzen, ein weiterer erklärt, dass die Vorschriften seitens der Beschäftigten nur zum Teil befolgt würde, so die Gewerkschaft.

Was eine gute Bezahlung, solide Wohnverhältnisse, die ständige Weiterentwicklung der Gefährdungsbeurteilung, ein konsequenter Arbeits- und Gesundheitsschutz, der durch aktive Betriebsräte begleitet wird, im Ergebnis bewirkt, macht nicht zuletzt ein Blick auf die Infektionszahlen deutlich. Während bei Witzenmann, dem größten Metallbetrieb in Pforzheim mit weit über 1500 Beschäftigten sich das Infektionsgeschehen in niedrigen einstelligen Bereich bewegt, vermeldete die Firma Müller Fleisch auch nach zweimaliger Nachbesserung ihres Pandemieplans weitere 15 Infizierungen.

"Im Ergebnis der Verhältnisse dort, mit schlecht bezahlten Werksvertragsbeschäftigten, die in von den Subunternehmen in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden und Arbeitsschutzmaßnahmen, welche erst nach mehrmaligem Drängen der zuständigen Behörden nachgebessert wurden, mutierte die Firma mit insgesamt 415 zum Corona Hotspot der Region, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.

Anhang:

Schutzausrüstung gerade jetzt besonders wichtig!

Schutzausrüstung gerade jetzt besonders wichtig!

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 788.37KB

Download

Letzte Änderung: 10.06.2020