Schutzschirm für Beschäftigte

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05.05.2020 Gesundheitsschutz, Entgeltsicherung für Eltern, mehr Kurzarbeitergeld: Seit Beginn der Corona-Krise arbeitet die IG Metall an einem Schutzschirm für Beschäftigte.

Was wir durchgesetzt haben - und worauf es jetzt ankommt.
Wie kommen wir durch die Corona-Krise? Das Gebot der Stunde heißt: Solidarität. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, brauchen Eltern Unterstützung. Wenn in Fabriken, Gaststätten oder Kaufhäusern nicht gearbeitet werden kann, dann dürfen Beschäftigte nicht ins Bodenlose fallen. Und wo die Arbeit wieder losgeht, muss der Gesundheitsschutz über allem stehen.

Für diese Solidarität steht die IG Metall. Und dafür steht der 1. Mai, der Tag der Arbeit, der in diesem Jahr vor allem im Internet stattfindet.

Schutzschirm für Beschäftigte
Die Bundesregierung hat schnell und massiv gehandelt, um die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen. Sie hat einen milliardenschweren Schutzschirm für die Wirtschaft aufgespannt. Aber ebenso wichtig ist ein Schutzschirm für die Beschäftigten, für Eltern, Mieter und Arbeitslose.

Die IG Metall kämpft seit Beginn der Krise dafür, dass die Hilfspakete eine soziale Balance haben. Gemeinsam haben wir in Berlin schon viel erreicht:

  • Niedrigere Hürden für Kurzarbeit, damit Jobs erhalten bleiben
  • Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, damit Beschäftigte finanziell über die Runden kommen
  • Entgeltsicherung für Eltern, die wegen der Schul- und Kita-Schließungen ihre Kinder betreuen müssen
  • Erleichterter Zugang zu Grundsicherung und Kinderzuschlag
  • Ausklammern von Kurzarbeit bei der Berechnung des Elterngelds, damit werdende Eltern nicht doppelt bestraft werden
  • Änderungen im Mietrecht, damit Mieter, die wegen der Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nicht ihre Wohnung verlieren
  • Klare Regeln für das Arbeiten im Homeoffice
  • Verlängerung des Arbeitslosengelds I (ALG I)

Diese und weitere Regelungen wären ohne eine starke IG Metall nicht möglich gewesen. Wir greifen die Anliegen der Beschäftigten auf und machen Druck.

Das gilt nicht nur für die Berliner Politik. Wir holen auch bei Tarifverhandlungen und in den Betrieben so viel wie möglich für die Beschäftigten heraus:

  • Tarifverträge, die Arbeitsplätze durch kürzere Arbeitszeiten sichern, vor allem durch Kurzarbeit - aber auch etwa durch zusätzliche bezahlte freie Tage (T-ZUG).
  • Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, die Verluste beim Entgelt abfedern, etwa indem der Arbeitgeber etwas zum Kurzarbeitergeld dazuzahlt. So sichern wir 80, 90 oder in einigen Betrieben sogar bis zu 100 Prozent des normalen Nettoentgelts für die Beschäftigten.
  • Tarifverträge, die zusätzliche freie Tage für Beschäftigte mit Kindern ermöglichen, wenn Kitas und Schulen geschlossen sind. In der Metall- und Elektroindustrie haben wir etwa Ende März durchgesetzt, dass Eltern bis zu 13 Tage bezahlt frei nehmen können.

Was wir fordern
Wir haben noch weitere Forderungen: Wir brauchen eine bessere Regelung zur Freistellung von Eltern, die auf Grund der Kita- und Schulschließungen nicht arbeiten gehen können. Und wir fordern eine Investitionsoffensive von 450 Milliarden Euro, damit es nach der Pandemie wieder schnell aufwärtsgeht.

Gesundheitsschutz im Betrieb
Gesundheitsschutz rückt jetzt noch stärker in den Vordergrund, wenn die Produktion wieder hochgefahren wird, wenn viele Beschäftigten wieder aus dem Home-Office in die Büros zurückkehren und die Außendienstler wieder zu den Kunden fahren.

IG Metall und Betriebsräte sind jetzt vor Ort im Einsatz und kümmern sich ganz konkret um den Gesundheitsschutz. Dieser Schutz hat für uns oberste Priorität und ist nicht verhandelbar.

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu gewährleisten, gehört zu den obersten Fürsorgepflichten des Arbeitgebers. Unternehmen haben die Verantwortung, die Arbeit so zu organisieren, dass Abstands- und Hygieneanforderungen eingehalten werden können. Sie müssen die Kosten dafür tragen.

Die IG Metall hat einen Leitfaden zur Corona-Prävention entwickelt. Die darin enthaltenen Maßnahmen sind in die vom Bundesarbeitsministerium vorgelegten, verbindlichen Arbeitsschutzstandards eingeflossen.

Gemeinsam aus der Krise
Wie lassen sich die Wiederaufnahme der Produktion und der Gesundheitsschutz miteinander vereinbaren? Wann und wie endet die Kurzarbeit? Diese Fragen lassen sich nur zusammen mit Betriebsräten und Gewerkschaften beantworten.

Einige Arbeitgeber wollen die Krise nutzen, um aus Tarifverträgen auszusteigen oder zum Urlaubsverzicht aufzurufen. Dagegen setzen wir uns mit aller Kraft zur Wehr.

Wir stehen für gute Arbeit. Nach der Krise mehr denn je.

Letzte Änderung: 07.05.2020