DGB zu Ostern 2020

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11.04.2020 Für Frieden und Solidarität - Rüstungswahnsinn stoppen!

Wegen der Covid-19-Pandemie können die Ostermärsche der Friedensbewegung bedauerlicherweise nicht stattfinden. Doch Frieden zu schaffen, Kriege und Bürgerkriege zu beenden sowie Fluchtursachen zu bekämpfen sind gerade in diesen Zeiten elementar wichtig. Das Virus kennt keine Grenzen. Die Gefahr ist groß, dass es ärmere und kriegszerstörte Länder noch viel brutaler erfasst als die Industriestaaten. In den Flüchtlingscamps in Griechenland, in der Türkei, in Syrien und anderswo herrschen grauenvolle Zustände. Europa hat die Grenzen dicht gemacht. Schon vor Corona waren sie kaum zu überwinden.

Martin Kunzmann, DGB-Landesvorsitzender: "Vor 75 Jahren wurde Europa von Faschismus und Krieg befreit. Heute sind beide Gefahren wieder bedrohlich aktuell. Die NATO-Staaten arbeiten nicht an einer gemeinsamen Strategie für den Frieden. Stattdessen wollte die NATO mit dem Großmanöver Defender 2020 militärisch die Muskeln spielen lassen. Nicht die Vernunft, sondern das Virus hat es jetzt gestoppt. Doch mit Drohgebärden und weiterem Aufrüsten entfernen wir uns immer weiter von einem friedlichen Zusammenleben. Wir dürfen das große Menschheitsziel, die Überwindung von Krieg und tausendfachem Morden, nicht aus den Augen verlieren."

In diesem Jahr werden die deutschen Rüstungsausgaben die Schallmauer von 50 Milliarden Euro übersteigen. 2019 war Deutschland weiterhin der viertgrößte Rüstungsexporteur weltweit. Die Bundesregierung hat so viele Waffenexporte genehmigt wie noch nie. Kunzmann weiter: "Die Menschheit braucht keine Fregatten, sondern Krankenhäuser. Wir brauchen keine Panzer, sondern Beatmungsgeräte. Wir brauchen keine Gewehre, sondern mehr Lehrer*innen. Wir brauchen keine Kampfflugzeuge, sondern den Ausbau des Nahverkehrs. Statt mehr Geld in Rüstung müssen wir mehr in unsere Zukunft investieren."

Die Friedensbewegung wird auch ohne Ostermärsche deutliche Zeichen setzen für Frieden und Abrüstung. Am Karfreitag werden Peace-Fahnen und andere Symbole aus den Fenstern gehängt. In den sozialen Netzwerken Media gibt es ebenfalls vielfältige friedenspolitische Botschaften. Auf der Facebook-Seite des DGB-Bezirks finden Sie eine Videobotschaft von Martin Kunzmann:

Letzte Änderung: 09.04.2020