Corona-Pandemie

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12.04.2020 Das Zu­hau­se muss si­cher sein

StayHome: Die Wohnung ist im Moment wichtiger denn je. Doch wegen der Corona-Krise haben viele Menschen Einkommenseinbußen, können auf längere Sicht ihre Miete nicht mehr zahlen oder ihren Immobilienkredit nicht mehr bedienen - wenn ihnen jetzt nicht schnell geholfen wird.

Ein sicheres Zuhause ist momentan wichtiger denn je. Doch auf längere Frist ist für viele Menschen die Miete oder Immobilienkredit nicht mehr bezahlbar, wenn ihnen nicht umfassend und rasch geholfen wird. Die beste Prävention vor Wohnungsverlust ist die Sicherung der Einkommen durch ein ausgeweitetes Kurzarbeitergeld und Hilfen für Soloselbstständige.

"Wichtig sind schnelle und unbürokratische Hilfen, damit die Menschen ihre Wohnungen halten können", sagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. "Unzumutbare Härten müssen unbedingt vermieden werden. Dabei sind zuerst die Vermieter gefragt, die entsprechend auf die Mieter zugehen und ihnen Möglichkeiten zur Stundung anbieten sollen. Weil womöglich nicht alle Einkommensausfälle aufgefangen werden können, und weil nicht alle Menschen die notwendige Hilfe dann erreicht, wenn sie sie brauchen - deshalb muss die Politik jetzt ein deutliches Signal setzen: Das Zuhause muss sicher sein. Dafür sind Sofortmaßnahmen notwendig, die der Bund durch Verordnungen und Gesetze im Eilverfahren durchsetzen muss."

Die Forderungen des DGB für

*Mietwohnungen
Kündigungen des Mietverhältnisses im Krisenzeitraum müssen umgehend verboten werden (auch für gewerbetreibende Mieter). Für bereits ausgesprochene Kündigungen sind die Fristen bis auf Weiteres zu verlängern, um Wohnungs- bzw. Obdachlosigkeit auszuschließen. Zwangsräumungen sind ebenso auszusetzen wie Strom-, Gas- und Wassersperren. Miet- und Energiezahlungen sollten bei Bedarf gestundet oder durch staatliche Zuschüsse getragen werden.

Sollten Menschen im Zuge der Krise auf Grundsicherung angewiesen sein, müssen Wohnkosten rasch und in voller Höhe übernommen werden. Vermögensprüfungen und Angemessenheitsgrenzen sollten befristet aufgehoben werden.

* Wohneigentum
Um Kreditausfälle zu vermeiden, sollen zinslose Überbrückungskredite gewährt werden: für Selbstnutzer, private Kleinvermieter, aber auch für Wohnungsunternehmen und Genossenschaften, die durch Mietausfälle in Schwierigkeiten geraten.

* Wohnungslose
Die Kommunen sind ohier gefragt, leerstehende Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, um Wohnungslosen den Rückzug in Wohnungen oder ggf. Hotels zu ermöglichen. Vorhandene Schlafunterkünfte sollten auch tagsüber zur Verfügung stehen.

Letzte Änderung: 09.04.2020