Beschäftigte vor Corona Virus schützen

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20.03.2020 Die Corona-Pandemie darf nicht zu sozialen Verwerfungen führen

Die IG Metall unterstützt daher die in einigen Unternehmen getroffenen präventiven Maßnahmen, um auch die Produktionsbeschäftigten vor der Ausbreitung des Corona-Virus zu schützen und dort, wo es möglich ist, die Produktion temporär einzustellen. Während in den Angestelltenbereichen überwiegend mit Home-Office reagiert werden kann, bleibt in weiten Teilen der Produktion keine andere Alternative, um die Beschäftigten im gleichem Maße zu schützen.

Voraussetzung für solches Handeln sind Zuschusszahlungen des Arbeitgebers zur Nettoentgeltabsicherung bei Kurzarbeit.

Dies ist in der Region sowohl bei den tarifgebundenen Betrieben der Metall-und Elektroindustrie als auch der Edelmetall-und Schmuckindustrie der Fall.

In nicht tarifgebundenen Betrieben drohen den Produktionsbeschäftigten bei Kurzarbeit Verluste beim Nettoentgelt bis zu 40 Prozent.

Daher fordert die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Liane Papaioannou die die nicht tarifgebundenen Unternehmen der Branchen auf, mit ihren Betriebsräten ebenfalls Zuzahlungsregelungen in den Betriebsvereinbarungen abzuschließen.

Die Corona-Pandemie darf nicht zu sozialen Verwerfungen führen, wir müssen ihr in gemeinschaftlicher gesellschaftlicher Verantwortung begegnen, so Papaioannou weiter.

Unterdessen gibt es in der Region bereits Unternehmen, die die Auswirkungen der Corona-Pandemie komplett auf ihre Beschäftigten abwälzen wollen. So haben Unternehmen vereinzelt Beschäftigte aufgefordert, Überstunden abzubauen obwohl sie an Corona erkrankt und arbeitsunfähig geschrieben sind. Andere werden als "Verdachtsfälle" ohne Bezahlung nach Hause geschickt oder angedroht Gleitzeit zu verrechnen. Es sei ungeheuerlich wie einige Arbeitgeber angesichts der Krise sowohl ihre Fürsorgepflicht als auch arbeitsrechtliche Bestimmungen verletzen, so die Gewerkschafterin. Auch seien erste Fälle von Missachtung der Mitbestimmungsreche der Betriebsräte bei der IG Metall Pforzheim bekannt geworden, erläutert die 1. Bevollmächtigte.

Die Mehrzahl der Geschäftsleitungen arbeiten jedoch teilweise unter Hochdruck eng mit den Betriebsräten und in Abstimmung mit der IG Metall zusammen um angemessen und verantwortungsvoll auf die Situation zu reagieren.

So habe die IG Metall nach eigenen Informationen sowohl mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie als auch mit der Tarifgemeinschaft des Bundesverbandes der Schmuck- Uhren und Edelmetallindustrie einen Tarifvertrag abgeschlossen, der die Ankündigungsfrist in den genannten Branchen von 3 Wochen auf 3 Tage verkürzt. In weiteren 4 Betrieben der Region stehe die IG Metall Pforzheim derzeit in Verhandlungen über ähnliche tarifliche Regelungen.

Derzeit verschicke die IG Metall Pforzheim ganze Informationspakete an die Betriebsräte zur Corona-Pandemie um die Betriebsräte auf dem Laufenden zu halten und schnelle Abschlüsse von Betriebsvereinbarungen zu ermöglichen die den Interessen der Beschäftigten gerecht werden, ergänzt der Sprecher der IG Metall, Arno Rastetter. Wir intensivieren aber auch die Kommunikation direkt mit unseren Mitgliedern, damit diese Bescheid wissen, was ihr Arbeitgeber darf und was nicht, so Rastetter weiter. "Wir stellen derzeit auch täglich weitere Informationen zu allen arbeits- und sozialrechtlichen Fassetten auf diese Homepage, so der Pressesprecher.

Die Arbeit der IG Metall-Geschäftsstelle Pforzheim sei weiterhin gewährleistet, heißt es in der Presseerklärung der IG Metall. Mitglieder könnten sich wie bisher mit ihren Anliegen an die Geschäftsstelle wenden. Die IG Metall bittet jedoch um telefonische Anfragen oder E-Mails, um den persönlichen Kontakt möglichst zu vermeiden.

Besprechungen und Veranstaltungen werden von der IG Metall Pforzheim derzeit per Video Konferenzen durchgeführt, heißt es weiter.

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Vor Corona Virus schützen

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Letzte Änderung: 07.05.2020