Tarifrunde Leiharbeit

Tarifrunde Leiharbeit - Gute Arbeit in der Leiharbeit

07.11.2019 Inakzeptables Angebot der Leiharbeitgeber

In der Tarifrunde für die Leiharbeit geht nichts voran. Auch in der zweiten Verhandlung am vergangenen Dienstag in Frankfurt gab es kein Ergebnis. Dort machten die Leiharbeitgeber zwar Angebote - diese sind jedoch aus Sicht der IG Metall und der Tarifgemeinschaft der DGB-Gewerkschaften völlig unzureichend.

Die Arbeitgeber boten Lohnerhöhungen laut Gewerkschaftsangaben noch unter der Inflationsrate an, mit Laufzeiten von vier Jahren. Im Ergebnis würde das Einkommen vieler Leiharbeitsbeschäftigter wieder auf das Niveau des gesetzlichen Mindestlohns absinken. "Die DGB-Tarifgemeinschaft fordert 8,5 Prozent mehr für eine Laufzeit von 12 Monaten, um endlich ein wenig Abstand zum Mindestlohn zu gewinnen," erklärt die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaioannou

Auch zur Erhöhung der Jahressonderzahlungen sowie der Urlaubstage liegt das Angebot der Arbeitgeber erheblich unter den Forderungen der DGB-Gewerkschaften.

Bei der Jahressonderzahlung - Weihnachts- und Urlaubsgeld - sollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Gewerkschaftsangaben im ersten Beschäftigungsjahr keine Verbesserung bekommen und erst nach mehr als vier Jahren Beschäftigung auf das Jahr gesehen je 125 Euro mehr erhalten. Die Gewerkschaften fordern ein volles dreizehntes Monatsgehalt. Zudem sollen Gewerkschaftsmitglieder einen Bonus erhalten.

Bei den Urlaubstagen böten die Arbeitgeber nur an, nach vier statt wie bisher nach fünf Jahren Beschäftigungsdauer einen Jahresurlaub von 30 Tagen zu gewähren. Neueinsteiger sollen wie bisher nur 24 Tage Urlaub erhalten, so die IG Metall in ihrer Pressemitteilung. Die Gewerkschaften jedoch fordern mindestens 28 Tage Urlaub bereits im ersten Jahr - und den vollen Jahresurlaub von 30 Tagen bereits nach zwei Jahren.

Leiharbeit spielt auch in einigen Metall- und Schmuckbetrieben im Enzkreis eine erhebliche Rolle.

Einen hohen Anteil an Leiharbeit gibt es laut Sprecher der IG Metall, Arno Rastetter beispielsweise bei Admedes sowie Les Atelier Bijoux in Pforzheim sowie bei Sihn in Mühlacker. Obgleich in vielen Betrieben im Enzkreis Betriebsvereinbarungen existieren, die bessere Regelungen zu Entgelt und Einsatzdauer beinhalten, so basieren sie doch auf den Regelungen des Leiharbeitstarifs und der Branchenzuschläge für die Metall und Schmuckindustrie, so der Sprecher weiter.

"Die Arbeitgeber müssen endlich aufhören mit ihrer Blockadehaltung", erklärt die Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou. "Für die nächste Verhandlung am 12. November 2019 erwarten wir ein deutlich besseres Angebot bei Einkommen, Jahressonderzahlungen, Urlaub und Bonus für Gewerkschaftsmitglieder."

Anhang:

Faire Leiharbeit

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Letzte Änderung: 08.11.2019