Leiharbeit: Neue Trends - alte Probleme

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21.09.2019 Gesetzliche Änderungen zeigen erste Wirkungen

Immer mehr Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen werden in reguläre Beschäftigungsverhältnisse übernommen: Eine positive Entwicklung, die aus einer aktuellen DGB-Analyse hervorgeht. Sie zeigt aber auch: Leiharbeit bleibt eine prekäre Beschäftigung. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist sechsmal höher als bei allen anderen Beschäftigungsformen.

Rund 890.000 Menschen in Deutschland sind als Leiharbeiter oder Leiharbeiterin beschäftigt. Das sind deutlich weniger als noch im letzten Jahr: Im Juni 2018 lag die Zahl bei 1,023 Millionen. Das zeigt die neue Ausgabe des "Arbeitsmarkt aktuell" des DGB. Danach hat der Rückgang nicht nur konjunkturelle Gründe - und längst nicht jeder und jede, die in diesem Bereich beschäftigt war, ist arbeitslos geworden. Im Gegenteil: "Immer mehr Leiharbeitnehmende werden von den Entleihern fest in die Betriebe übernommen", kommentiert DGB-Vorstand Annelie Buntenbach die neuen Zahlen. "Das eine erfreuliche Entwicklung."

Und ein Indiz dafür, dass die gesetzlichen Änderungen wirken. 2017 wurde die maximale Dauer, für die ein Beschäftigter an einen Betrieb ausgeliehen werden darf, auf 18 Monate begrenzt. Außerdem ist nun rechtlich festgeschrieben, dass Leiharbeitnehmer nach spätestens neun Monaten genauso bezahlt werden müssen wie die Stammbelegschaft ("Equal Pay").

Doch trotz aller Verbesserungen bleibt Leiharbeit eine prekäre Beschäftigung, so Buntenbach. "Gerade mehren sich die Zeichen für eine wirtschaftliche Abkühlung. Leiharbeitende sind wieder die ersten, die das bitter zu spüren bekommen. Ihr Risiko, arbeitslos zu werden, ist sechsmal höher als das aller anderen Beschäftigten."

Anhang:

Arbeitsmarkt aktuell:

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Letzte Änderung: 20.10.2019