Ausbildungsreport 2019:

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02.09.2019 Ausbildung jetzt modernisieren!

Der Ausbildungsreport gibt jungen Menschen eine Stimme und beleuchtet die Schwachstellen im dualen Ausbildungssystem. Schwerpunkt in diesem Jahr: Ausbildung 4.0.

Der Blick auf die Da­ten von 2019 zeigt: Die Zu­frie­den­heit der Aus­zu­bil­den­den mit ih­rer Aus­bil­dung sinkt, das Ju­gend­ar­beits­schutz­ge­setz wird viel­fach nicht ein­ge­hal­ten, mehr als je­de/r Sechs­te muss die Be­rufs­schul­zei­ten im Be­trieb nach­ar­bei­ten, und ei­ne gu­te fach­li­che An­lei­tung durch qua­li­fi­zier­tes Aus­bildungs­per­so­nal ist nicht über­all si­cher­ge­stellt.

Fast 58.000 Aus­bil­dungs­stel­len sind 2018 un­be­setzt ge­blie­ben, der höchs­te Wert seit zehn Jah­ren. Gleich­zei­tig such­ten im­mer noch fast 79.000 bei der Bun­de­s­agen­tur für Ar­beit ge­mel­de­ten Be­wer­ber_in­nen nach ei­nem Aus­bil­dungs­platz. Da­zu kommt, dass ca. 270.000 jun­ge Men­schen in den zahl­rei­chen Maß­nah­men im Überg­ang von der Schu­le in den Be­ruf fest­ste­cken.

Un­be­setz­te Aus­bil­dungs­stel­len fin­den sich in je­nen Bran­chen, de­ren Be­ru­fe im Aus­bil­dungs­re­port eher schlecht be­wer­tet wer­den und wo Ver­stö­ße ge­gen ge­setz­li­che Be­stim­mun­gen kei­ne Sel­ten­heit sind.

Auf das Thema Ausbildung 4.0 - Digitalisierung in der Ausbildung, der diesjährige Schwerpunkt des Ausbildungsreports, ging DGB-Bundesjugendsekretärin Manuela Conte auf der Pressekonferenz in Berlin ein: "Wir haben festgestellt, dass es große Lücken bei der Vorbereitung junger Menschen auf die digitale Arbeitswelt gibt. Ausbildung muss daher eindeutig moderner werden."

Dass die Einschätzung der Auszubildenden über ihre Qualifikation so dürftig ausfällt, liege auch an der schlechten Infrastruktur an vielen Berufsschulen, wie der Ausbildungsreport aufzeige.

"Betriebe und Berufsschulen gleichermaßen müssen mehr Anstrengungen unternehmen und Vorrausetzungen dafür schaffen, dass junge Menschen für die zukünftige Arbeitswelt qualifiziert werden. Eine Ausbildung 4.0 braucht moderne Lerninhalte, neuste Technik und ausreichend qualifiziertes Lehr- und Fachpersonal!", sagte Conte.

Con­te ver­wies auch auf das Pro­blem feh­len­der Per­spek­ti­ven nach der Aus­bil­dung: "Die Ar­beit­ge­ber las­sen ih­re Nach­wuchs­kräf­te sprich­wört­lich im Re­gen ste­hen."

Fast 40 Pro­zent der Aus­zu­bil­den­den wis­sen laut Aus­bil­dungs­re­port selbst kurz vor dem En­de ih­rer Aus­bil­dung nicht, ob sie an­schlie­ßend über­nom­men wer­den. Ge­ra­de des­halb sei es wich­tig, dass im Be­rufs­bil­dungs­ge­setz ei­ne An­kün­di­gungs­frist für Ar­beit­ge­ber ein­ge­führt wird. Con­te: "Wir for­dern, dass die Aus­zu­bil­den­den drei Mo­na­te vor ih­rem Aus­bil­dungs­en­de er­fah­ren, ob sie über­nom­men wer­den. Auch das ge­hört zu ei­ner gu­ten Aus­bil­dung 4.0."

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Der Ausbildungsreport im Video

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Letzte Änderung: 02.09.2019