Der Druck hat gewirkt

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04.09.2019 Der Druck, den die IG Metall mit der YouTubers-Union aufgebaut haben, hat sich gelohnt: Google hat zu einem Treffen geladen. Dort soll über die Arbeitsbedingungen der Youtuber gesprochen werden.

Der Druck hat gewirkt: Am letzten Tag der von uns gesetzten Frist ist bei der IG Metall eine Reaktion von Google Deutschland eingegangen. Google Deutschland erläutert darin, dass sie selbst "ein hohes Interesse am Erfolg und der Zufriedenheit der YouTube Creator" hätten: "Deshalb wissen wir das zuletzt von Gewerkschaftsseite geäußerte Interesse an einer weiteren Unterstützung der Arbeit der YouTube Creator zu schätzen."

Google Deutschland hat zu einem Treffen im Berliner Google-Büro eingeladen. Wir werden das Gesprächsangebot annehmen. Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall: "Der Druck, den wir gemeinsam mit der YouTubers Union auf Google und YouTube gemacht haben, hat sich gelohnt. Es ist uns gelungen, Google an den Tisch zu holen."

Bessere Arbeitsbedingungen für alle YouTuber
Kurzer Rückblick: Im Juli dieses Jahres hatte die IG Metall und die Internet-Bewegung "YouTubers Union" vereinbart, künftig zusammenzuarbeiten, um die Bedingungen für alle YouTuber zu verbessern, die ein Einkommen mit dem Hochladen von Beiträgen auf der Video-Plattform erzielen oder erzielen möchten. Mehrere Tausend Menschen allein in Deutschland verdienen inzwischen haupt- oder nebenberuflich Geld damit, Videos für YouTube zu produzieren und einen Anteil an den Werbeeinnahmen zu bekommen.

In einem ersten, gemeinsamen Youtube-Video haben wir unmissverständlich Druck gemacht: Sollte sich Youtube, so unsere Botschaft, nicht binnen vier Wochen mit der IG Metall an einen Verhandlungstisch zu setzen, drohten wir der Plattform mit weiteren Schritten, rechtlichen Verfahren - diese sind nun erstmal abgewendet worden.

Grundlegende Fragen diskutieren
Bei den nun anvisierten Treffen in Berlin sollen laut Google Deutschland "einige grundlegende Fragen der Zukunft der Arbeit" diskutiert werden. "Wir freuen uns auf die Gespräche und wollen einen raschen Termin", so Christiane Benner. Dort werde sich zeigen, zu welchen Änderungen YouTube bereit ist." Jörg Sprave, Gründer der YouTubers Union betont: "Diese hochkarätige Einladung hätte es ohne unser Engagement nicht gegeben. Die YouTubers Union ist in den vergangenen vier Wochen gewachsen - von 15.000 auf über 23.000 Mitglieder. Das stärkt uns den Rücken für die Gespräche."

Die YouTubers Union wurde im März 2018 vom YouTuber Jörg Sprave gegründet. Auslöser war, dass YouTube im Frühjahr 2017 auf Druck von Werbekunden seine Regeln bezüglich der Werbeeinblendungen geändert hat. Das hat teilweise zu dramatischen Einkommenseinbußen bei den YouTubern geführt. Die YouTubers Union fordert unter anderem, dass es einen direkten und transparenten Kontakt zwischen der Plattform und YouTube geben muss und dass es klare Regeln gibt - sowohl für das Einblenden von Werbung als auch für das Löschen einzelner Videos oder die Sperrung ganzer Kanäle.

Letzte Änderung: 02.09.2019