Nachgefragt bei Jonathan Trapp

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16.08.2019 Die IG Metall fordert ein tarifübergreifendes Azubi-Ticket. Damit sollen die Hürden zwischen verschiedenen Verkehrsverbünden überwunden und Auszubildenden die Fahrt mit den ÖPNV erleichtert werden.

Attraktivität der Berufsausbildung steigern!

Jonathan Trapp von der IG Metall Jugend Pforzheim beantwortet Fragen des Mühlacker Tagblatt.

Welche Möglichkeiten und Vorteile bietet das Azubi-Ticket?
Es soll ein verbundübergreifendes Ticket sein, das verschiedene Verkehrsverbünde, also zum Beispiel den VPE, den KVV und den VVS, in ein einziges Ticket mit einschließt. Azubis müssen während ihrer Ausbildung zum Betrieb oder in die Berufsschule oft Strecken zurücklegen, die die Verbundgrenzen überschreiten, manchmal auch drei Verbünde einschließen. Das ist ohne ein übergreifendes Ticket ein enormer Planungsaufwand und außerdem kostenintensiv. Das Azubi-Ticket wäre eine große Erleichterung für die Azubis, auch in preislicher Hinsicht.

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Warum halten Sie das Ticket für wichtig?
Es geht nicht nur um die Vorteile für Azubis, sondern auch darum, die Berufsausbildung attraktiver zu gestalten. Gerade im Handwerk ist es oft schwierig, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Bei dem Ticket - das auch in der Freizeit genutzt werden kann -geht es außerdem um die Wertschätzung der dualen Ausbildung. Immerhin sind die jungen Menschen, die jetzt in der Ausbildung sind, einmal das Rückgrat des Mittelstands - diese Leistung muss wertgeschätzt werden. Das Ticket ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Wie teuer wird das Ticket für Azubis werden?
Noch ist ja nichts Konkretes in Planung. Meine Wunschvorstellung wäre, dass
Azubis kostenlos Zugriff auf das Azubi- Ticket haben, das durch Umlagen für alle Arbeitgeber - auch jene, die nicht selbst ausbilden, aber von den ausgebildeten Kräften profitieren - finanziert wird. Eine Finanzierung komplett aus Landesmitteln halte ich für unsinnvoll.

Fragen von Theresa Mammel vom Mühlacker Tagblatt

Letzte Änderung: 21.08.2019