Tarifgespräche gescheitert

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21.06.2019 Keine weitere Beschäftigungssicherung bei WISI

Wie die IG Metall Pforzheim mitteilt, erklärte die Geschäftsleitung der Firma WISI Communications die Verhandlungen zu einem Beschäftigungssicherungstarifvertrag, trotz weitreichender angebotener Zugeständnisse seitens der IG Metall im Rahmen des Anerkennungstarifvertrags für gescheitert.

"Bereits bei den Verhandlungen wurde deutlich, dass die Geschäftsführung einen "Haustarifvertrag" anstreben wollte, der die Dynamik künftiger Tariferhöhungen ausschließen sollte. Weiter wurde eine deutliche Ausweitung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich verlangt," so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter. "Schon dies war in der Kombination für uns nicht annehmbar," so der Gewerkschafter weiter.

Im Rahmen der Verhandlungen erklärte die Geschäftsleitung dann, sie sehe die automatische Übernahme der Tarifabschlüsse der Metall- und Elektroindustrie nicht zwangsläufig für gegeben. Im Anerkennungstarifvertrag von 1982 heißt es jedoch, dass alle unter § 2 genannten Tarifverträge in Bezug genommen werden. "Dies gilt auch hinsichtlich des Inkrafttretens neuer Tarifbestimmungen, die anstelle der in Bezug genommenen Tarifverträge bzw. Tarifbestimmungen treten oder die völlige Neuregelungen enthalten.
Dies gelte somit auch für das letztjährig abgeschlossene Zusatzgeld von 27,5% welches erstmals im Juli 2019 ebenso fällig wird wie das Zusatzgeld von 400,- Euro," so der Sprecher der IG Metall.

Der Betriebsrat ist über die Haltung der Geschäftsleitung zur Unwirksamkeit der Tarifdynamik ebenfalls mehr als erstaunt: "Die Tarifdynamik wurde in den letzten 37 Jahren ohne Beanstandung praktiziert. Warum sie jetzt auf einmal nicht mehr gelten soll ist nicht nachvollziehbar", so der Betriebsratsvorsitzende der WISI Communications, Martin Kolb.

"Die Beschäftigung ist durch die Anwendung der Arbeitszeitabsenkung für Teile der Belegschaft entsprechend des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung somit nur noch bis einschließlich September 2019 gesichert", so IG Metall und Betriebsrat. "Die IG Metall hatte im Rahmen der Verhandlungen unter anderem vorgeschlagen, die Arbeitszeitabsenkung bis März 2020 zu verlängern," erklärt ihr Sprecher.

Die IG Metall Pforzheim zeigt sich weiter bereit im Rahmen des Anerkennungstarifvertrags nach Lösungen zu suchen. Voraussetzung dafür ist laut Rastetter jedoch die Rückkehr der Geschäftsleitung zur Akzeptanz der laufenden Tarifverträge.

Anhang:

Firma Wisi in Niefern

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Letzte Änderung: 19.06.2019