In der ersten Tarifverhandlung für die rund 55 000 Beschäftigten im baden-württembergischen Kfz-Handwerk sind die Arbeitgeber ein Angebot schuldig geblieben. Die IG Metall fordert für das Kfz-Handwerk fünf Prozent mehr Geld für 12 Monate. Die Vergütungen von Auszubildenden sollen überproportional angehoben werden. Außerdem sollen die unteren Einkommensgruppen stärker vom Tarifergebnis profitieren und die IG Metall will mit den Arbeitgebern über Veränderungen am Vergütungssystem sprechen.

"Unsere Forderung ist angemessen. Die wirtschaftliche Situation der Branche lässt die geforderten Erhöhungen durchaus zu. Nach unseren Erhebungen erwarten 9 von 10 Handwerksbetrieben eine steigende oder stabile Umsatzentwicklung", erklärt Liane Papaioannou, erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, vor den mehr als 50 Beschäftigten des Autohauses S G in Pforzheim bei einer aktiven Mittagspause am 28. Mai 2019.

Der Betriebsratsvorsitzende der Firma S&G in Pforzheim, Dietmar Adler, hat seit Anfang Mai die Beschäftigten im S&G Center Pforzheim/Kraichgau über den Stand in der Tarifrunde informiert. "Da sich die Arbeitgeber noch nicht bewegen, bringen nun die Beschäftigten mit ihren Aktionen Bewegung in die Tarifrunde", so Adler weiter.

Bereits letzte Woche waren die Gewerkschafter der IG Metall in mehreren Pforzheimer Kfz-Werkstätten unterwegs, um die Handwerker über die Tarifrunde zu informieren, und kleinere Aktionen zur Unterstützung der Tarifrunde durchzuführen.

In mehreren Kfz Betrieben, konnten sich die Beschäftigten bei den IG Metallern während der Frühstückspause an einem Infostand über die Tarifforderung informieren und erhielten vorab schon mal einen energy-drink zur Stärkung und für weitere Energie in der Tarifrunde, so Jonathan Koch von der IG Metall Pforzheim.

Für die nächsten Wochen kündigte der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter weitere Aktionen in den KfZ-Betrieben in Pforzheim an.