Die Betriebsräte aus Pforzheim verschafften sich bei der Führung durch das Future Work Lab einen Eindruck darüber, was im Rahmen von Industrie 4.0 bereits heute technisch möglich ist. Dabei wurde den Gewerkschaftern klar, dass sich durch die neue Technologie künftig sowohl die Arbeitsplätze und deren Gestaltung als auch den Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten ändern werden.

Mit dem Leiter des Forschungsbereich Cognitive Engineering and Production des Fraunhofer Instituts, Herr Dr.- Ing. Moritz Hämmerle, diskutierten die Betriebsräte nach dessen Vortrag den sich daraus ergebenden Handlungsbedarf in Bezug auf den Arbeitsschutz, Datenschutz, Qualifikation
und die Entgeltbedingungen der Beschäftigten.

Dieter Kiesling, der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Firma Mahle stellte heraus, dass der Betriebsrat bei Mahle bereits 2016 damit begonnen hat, in Zusammenarbeit mit dem IMU Institut ein Zukunftskonzept zu entwickeln. Dabei spielen die weitere Digitalisierung, sowie der Ausbau elektrischer Antriebe für die PKWs der Zukunft eine entscheidende Rolle. Die Auswirkungen und mögliche Ansätze mit entsprechenden neuen Produkten, derzeitige laufende Produkte zu ersetzen, sind bereits beschrieben. Jetzt ginge es darum, diese auch schnellst möglich zu entwickeln und an allen deutschen Standorten umzusetzen.

Derzeit finden in zahlreichen Betrieben in Pforzheim und im Enzkreis Workshops von Betriebsräten, IG Metall Vertrauensleuten und Wirtschaftsausschüssen statt, um den bundesweiten Transformationsatlas der IG Metall mit Daten zum Stand der Digitalisierung und E-Mobilität aus der Region zu füttern.

In der zweiten Jahreshälfte wird es bei einer weiteren Bildungsveranstaltung darum gehen, wie bei der betrieblichen Gestaltung zukunftsgerechter Prozesse und Lösungen mit Industrie 4.0-Elementen der Betriebsrat seine Rolle definiert und ausfüllt.

Um diese erfolgreich auszufüllen, werden die Akteure in einem motivierenden Planspiel zur Smart Factory mit aktivierender Zielstellung selbst in die Rollen schlüpfen um Gestaltungsoptionen, Möglichkeiten und Grenzen von Industrie 4.0 zu verstehen und kennen zu lernen.

Die Veranstaltungen sind ein Beispiel dafür wie Fachexperten aus der praxisnahen Wissenschaft mit betrieblichen Interessenvertreten zusammenarbeiten.