Firma Sihn jetzt im Arbeitgeberverband

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29.01.2019 Die IG Metall Pforzheim schließt ergänzende tarifliche Regelungen und begrüßt diesen Schritt als Beitrag zur Stabilisierung des Flächentarifs

Nach Angaben der IG Metall Pforzheim ist der Hersteller von fluidischen und mechanischen Verbindungskomponenten aus Mühlacker seit dem 1. Januar Mitglied im Arbeitgeberverband Südwestmetall. "Dieser Schritt könnte zur Blaupause auch für andere Betriebe der Region werden", so der Sprecher der IG Metall Pforzheim Arno Rastetter. Da gibt es bereits einige weitere Unternehmen, mit denen wir diesbezüglich im Gespräch sind, denen es ebenfalls gut anstehen würde sich mit der Mitgliedschaft bei Südwestmetall und der damit verbundenen Tarifbindung der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu stellen und die Standards der Metallbranche zu akzeptieren und mitzugestalten.

Der Eintritt in den Arbeitgeberverband bei Sihn sei eines der Ergebnisse, die im Rahmen der Verhandlungen der Verlagerung der Baugruppen nach Bulgarien und den damit einhergehenden Personalabbau und der Neugestaltung der Tarifstruktur getroffen wurden.

Der Personalabbau konnte unterm Strich nicht verhindert werden. Neben dem Auslaufen von befristeten Verträgen und dem Zurückfahren der Leiharbeit seien auch Teile der Stammbelegschaft betroffen. "Dennoch ist es uns gelungen für diese Beschäftigten akzeptable Sozialabfindungen und die Einrichtung einer Transfergesellschaft zu vereinbaren", so Arno Rastetter. Dort werden die Beschäftigten, die in die Transfergesellschaft Mypegasus übertreten, bis zu 12 Monaten dabei unterstützt eine neue Beschäftigung zu finden. Sollten dafür Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich, sein unterstützt Mypegasus die Beschäftigten auch hierbei. Die entsprechend notwendigen Finanzmittel werden laut IG Metall durch Sihn aufgebracht.

Für die Beschäftigten, die weiter in Mühlacker am Standort Waldäcker arbeiten, bieten die Mitgliedschaft der Firma Sihn bei Südwestmetall sowie die zusätzlich zwischen der IG Metall und Südwestmetall geschlossenen Tarifverträge künftig deutlich bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen, so Rastetter von der IG Metall Pforzheim.

Ab dem 1. Juli 2019 wird die Bezahlung nach dem in der Metall- und Elektroindustrie üblichen Stufenwertzahlverfahren entsprechend dem Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) erfolgen. Hierzu wurde ein Ergänzungstarifvertrag abgeschlossen, der die Anpassung über einen Zeitraum von acht Jahren regelt. Ebenfalls wurde hierzu eine einheitliche Basis der Arbeitszeit von 37,5 Stunden für alle Beschäftigten vereinbart. Bei Beschäftigten, die derzeit noch 39,5 Stunden arbeiten, erfolgt mit dem ERA auch die schrittweise Bezahlung der längeren Arbeitszeit.

Weiter werden eine Reihe von Ausnahmeregelungen aus dem Haustarifvertrag vom Jahr 2012 nicht mehr weitergeführt. Dieser Prozess wurde seitens der IG Metall seit 2013 verfolgt. Der Verbandseintritt war nun die logische Konsequenz, so Rastetter von der IG Metall Pforzheim.

Anhang:

Beschäftigte der Firma Sihn beim Warnstreik

Beschäftigte der Firma Sihn beim Warnstreik

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Letzte Änderung: 29.01.2019