Sihn kündigt Arbeitsplatzabbau an

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22.08.2018 Baugruppenfertigung soll nach Bulgarien.In Mühlacker sollen 132 Arbeitsplätze wegfallen. Dazu soll es massive Einschnitte in die Tarifverträge geben.IG Metall Pforzheim kündigt Wiederstand an.

Die geplanten Maßnahmen sind laut IG Metall eine Abkehr der bisherigen Geschäftspolitik. Bisher ging der Aufbau der Produktion in Bulgarien nicht zu Lasten des Standorts Mühlacker.

Dies ändert sich jetzt völlig. Die geplanten Maßnahmen habe die Schließung des Werksteils im Lugwald und den Verlust von 132 Arbeitsplätzen zur Folge, so die IG Metall. Da kann und wird von der IG Metall so nicht hingenommen werden erklärt der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.

In der Tarifentwicklung solle es nach dem Willen der Geschäftsleitung ebenfalls eine Umkehr der Entwicklung geben. Seit 2012 konnte die IG Metall in kleinen Schritten eine Annäherung an die Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie durchsetzen. Nun sollen elementare tarifliche Vereinbarungen in Frage gestellt werden.

Eine Arbeitszeitverlängerung wird es mit der IG Metall ebenso wenig geben wie die von der Geschäftsleitung geforderte Aufweichung bei der Altersverdienstsicherung und beim Alterskündigungsschutz, macht der Sprecher die IG Metall deutlich.

Auch bei der bereits vertraglich vereinbarten Einführung des Entgeltrahmentarifvertrags (ERA) sieht Rastetter nur wenig Spielraum für Kompromisse.

In Bezug auf den geplanten Personalabbau befänden sich die gestarteten Gespräche mit den Unternehmensvertretern noch in der Informationsphase, war vom Betriebsrat zu erfahren. Dabei stünden sowohl für den Betriebsrat als auch für die IG Metall Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung im Mittelpunkt.

Der Betriebsratsvorsitzende, Andreas Ahner, zeigt sich verärgert über das Vorhaben seiner Geschäftsleitung, die 132 Arbeitsplätze nach Bulgarien verlagern will. Leider hätte man wiedermals feststellen müssen, dass man den Arbeitgebern nicht trauen könne, so Ahner. Die Information zur Verlagerung sei erst kurz vor knapp seitens der Geschäftsleitung an den Betriebsrat weitergegeben worden. In der Gewissheit, der "Ruhe vor dem Sturm" nicht trauen zu können, habe der Betriebsrat zuvor bereits mehrfach vergebens um eine Stellungnahme der Geschäftsleitung gebeten, so Ahner.

Die Mitarbeiter in den betroffenen Abteilungen seien schockiert und verunsichert. Sie hätten Angst um ihre Arbeitsplätze. Es könne nicht sein, dass die Mitarbeiter für die Fehler der Geschäftsleitung hinhalten müssten, so der Betriebsratschef.

Tariflich seien die Regelungen noch weit von der Fläche entfernt, wodurch besonders bitter erscheint, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Sihn darüber hinaus noch weitere Abstriche hinnehmen sollen. Auch deshalb seien die Beschäftigten verärgert erklärt der Betriebsrat weiter.

Rastetter sieht Potenzial zur Qualifizierung von Beschäftigten im Baugruppenbereich in Richtung CNC Technik. Diese können laut IG Metall teilweise auch von der Agentur für Arbeit gefördert werden. Wenn am Ende nicht alles an betriebsbedingten Kündigungen scheitere, käme für die IG Metall auch die Einrichtung einer Transfergesellschaft in Frage um die direkte Arbeitslosigkeit der Betroffenen abzuwenden.

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Firma Sihn GmbH

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Letzte Änderung: 22.08.2018