DGB fordert paritätische Finanzierung

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01.01.2018 Stabile Zusatzbeiträge sind eine positive Nachricht. Nötig ist aber eine echte Entlastung für die Versicherten bei der Krankenversicherung.

Der DGB Baden-Württemberg fordert die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). "Stabile Zusatzbeiträge können nicht davon ablenken, dass die Belastungen ungerecht verteilt sind", sagte Martin Kunzmann, der Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, anlässlich der Mitteilung der AOK Baden-Württemberg, die Beiträge stabil zu halten und auch 2018 einen Zusatzbeitrag von 1,00 Prozent von den Versicherten zu erheben. "Die Beschäftigten zahlen jeden Monat brav ein in die Krankenkasse - nun sind die Arbeitgeber dran. Sie erzielen glänzende Gewinne dank der guten Wirtschaftslage. Es ist ungerecht, dass sie einen geringeren Anteil an unserem Gesundheitssystem als die Lohnabhängigen tragen. Den Fehler muss die kommende Bundesregierung dringend korrigieren", forderte Kunzmann. Er kritisierte, dass die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel den Arbeitgebern bereits fest zugesagt hat, die Sozialbeiträge nicht über 40 Prozent steigen zu lassen.

Insgesamt tragen die Beschäftigten derzeit eine zusätzliche Finanzlast von mehr als 61 Milliarden Euro pro Jahr, wie der DGB errechnet hat. Hierin sind Mehrbelastungen durch die Absenkung des Krankengeldes, die Streichung eines Feiertages für die Pflegeversicherung und höhere Zuzahlungen bei zahnmedizinischen Leistungen eingeschlossen.

Bei einem Zusatzbeitrag von 1,00 Prozent, also einem Beitragssatz von insgesamt 8,3 Prozent, zahlen die Versicherten im Durchschnitt jedes Jahr 379 Euro mehr als die Arbeitgeber. 2015 war der Arbeitgeberbeitrag für die GKV bei 7,3 Prozent eingefroren worden, während die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer alle weiteren Kostensteigerungen tragen müssen.

Letzte Änderung: 01.01.2018