Jörg Hofmann in Pforzheim

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30.11.2017 Der Vorsitzende der IG Metall fordert im Rahmen der Tarifrunde der Metall und Elektroindustrie 6% mehr Einkommen und Arbeitszeiten die zum Leben passen.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall und Elektroindustrie eine Anhebung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von 6 Prozent sowie eine Wahloption bei der Arbeitszeit. Beschäftigte sollen demnach ihre Arbeitszeit ohne Begründungszwang auf bis zu 28 Stunden in der Woche für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten reduzieren und anschließend wieder auf ihre frühere Arbeitszeit zurückkehren können.

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"Wir wollen mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit für alle Beschäftigten erreichen. Bisher geht die Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Betrieben einseitig zu Lasten der Beschäftigten. Damit wollen wir Schluss machen. Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein", sagte die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaionnou.

Neben der Forderung zur Tarifrunde skizierte sie vor den rund 150 Delegierten, Betriebsräten und Vertrauensleuten die Schwerpunktthemen im Jahr 2017. Sie erinnerte an die Bilderausstellung und die Veranstaltung zur Digitalisierung im Rahmen des 250jährigen Schmuckjubiläums und ging auf die 2018 anstehenden Betriebsratswahlen ein. Sie hob die verstärkten Aktivitäten der IG Metall bei Härter in Königsbach und bei Mapal WWS heraus. über 30 der insgesamt 452 neuen Mitglieder für die IG Metall wurden in den letzten 3 Tagen bei Mapal WWS geworben. Die Ehrung der 144 Jubilare die der IG Metall bereits 40, 50, 60 oder gar 70 Jahre angehören die Beschäftigtenbefragung und sie daraus resultierenden Spenden für Lilith und die Aidshilfe und die Bundestagswahl waren weitere Themen. Dabei forderte sie die Politiker in Berlin auf, die Nabelschau zu beenden und eine tragfähige Regierung zu bilden, die sich um die Belange der Beschäftigten kümmert.

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Der 1. Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann machte deutlich, dass die Forderung nach 6 Prozent mehr Geld auf die guten Wirtschaftsdaten stützt. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen für 2017 und 2018 von einem stabilen Wachstum aus. Zuletzt haben die Forscher in ihrem Herbstgutachten ihre Prognose für das kommende Jahr noch weiter angehoben. Sie erwarten einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2 Prozent. Haupttreiber des Wachstums ist wie schon in den vergangenen Jahren der private Konsum - als Folge der gestiegenen Kaufkraft, zu der die Tariferhöhungen der IG Metall maßgeblich beigetragen haben.

Auch die Metall- und Elektroindustrie ist in guter Verfassung. Auslastung und Renditen haben Rekordniveau erreicht. Laut einer Befragung des Ifo-Instituts rechnen die Unternehmen damit, dass die Produktion weiter steigen wird. "Zur Zurückhaltung gibt es angesichts dieser Prognosen keinen Grund. Im Gegenteil: Die hervorragenden Wirtschaftsdaten sind eine gute Grundlage, um ordentliche Entgeltsteigerungen für die Beschäftigten durchzusetzen", erklärt Hofmann.

"Mit unserer Forderung nach 6 Prozent setzen wir unsere verlässliche Tarifpolitik fort."

Mit ihrer Forderung nach einer Wahloption auf Reduzierung der Arbeitszeit will die IG Metall mehr Flexibilität für die Beschäftigten erreichen. Zwar sind die Arbeitszeiten in den letzten Jahren immer flexibler geworden, allerdings vor allem zum Vorteil der Unternehmen: 57,3 Prozent der Beschäftigten machen Überstunden, fast die Hälfte arbeitet samstags, ein Viertel sogar sonntags. Und gut ein Drittel arbeitet Schicht. Das zeigt eine Befragung der IG Metall unter bundesweit 680.000 Beschäftigten, so Hofmann weiter.

Die Beschäftigten wollen mehr Planbarkeit und mehr Selbstbestimmung über ihre Arbeitszeit und damit mehr Freiheit bei der Gestaltung des eigenen Lebens. 82 Prozent würden gerne vorübergehend kürzer arbeiten. 89 Prozent wünschen sich, dass sie ihre Arbeitszeit kurzfristig an ihre Bedürfnisse anpassen können.

Diese Wünsche greift die IG Metall mit ihrer Forderung auf. Arbeitszeiten müssen zum Leben passen. Die Mitglieder der IG Metall sollen einen individuellen Anspruch darauf bekommen, ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche zu reduzieren, bis zu zwei Jahre lang. Dies kann bedeuten, dass sie jeden Tag etwas kürzer arbeiten, dass sie einen Tag in der Woche frei bekommen, dass sie zusätzliche Freischichten nehmen können oder auch eine längere Auszeit am Stück. Dieser Anspruch schließt ein, dass die Beschäftigten im Anschluss wieder zu ihrer ursprünglichen Arbeitszeit zurückkehren - anders als bei der gesetzlichen Teilzeit, bei der es kein Recht zur Rückkehr auf Vollzeit gibt.

"Die Wahloption auf kürzere Arbeitszeit ist auch für Unternehmen gut, weil sie dadurch attraktiver werden - etwa für Arbeitnehmer, die Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen haben", betont Hofmann.

"Wer sich heute als Arbeitgeber modernen Arbeitszeitinstrumenten verweigert, der wird morgen ohne Fachkräfte dastehen. Daher ist es wichtig, tariflich geregelte Ansprüche auf flexible Arbeitszeiten anzubieten, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensphasen der Beschäftigten orientieren".

Viele Unternehmen haben hier noch Nachholbedarf. Das
zeigt eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft: Nur in acht Prozent der Unternehmen passt sich die Personalpolitik den unterschiedlichen Lebenssituationen der Beschäftigten an.

In der Diskussion machte der Vorsitzende des Europabetriebsrates von Mahle Behr, Dieter Kiesling deutlich dass die Beschäftigten in Mühlacker voll hinter der Forderung stehen. Dies hätte sich bei der Betriebsversammlung am Tag zuvor deutlich gezeigt, so Kiesling.

Der Betriebsratsvorsitzende von G.Rau freute sich über die gute Stimmung der Beschäftigten in den Metallbetrieben und ist sich sicher dass auch die Edelmetaller mit 3 Monaten Verspätung sich für die Forderungen stark machen.

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Letzte Änderung: 30.11.2017