Wir fordern: Mehr Geld, mehr Zeit!

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28.10.2017 Metall- und Elektroindustrie-Tarifrunde: IG Metall-Vorstand beschließt Forderung nach 6 Prozent mehr Entgelt und eine Wahloption für kürzere Arbeitszeit

6 Prozent mehr Geld. Und eine Wahloption auf Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden. So lautet die Forderung der IG Metall für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. Dies hatten die gewählten Tarifkommissionen am Dienstag beschlossen. Der Vorstand der IG Metall hat die Forderung am gestrigen Donnerstag bestätigt. Die Tarifverhandlungen können starten.

Die IG Metall fordert für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von 6 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will die IG Metall einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten durchsetzen. Das beschloss der Vorstand der Gewerkschaft am Donnerstag in Frankfurt - und bestätigte damit die Forderungen der gewählten Tarifkommissionen in den einzelnen Tarifgebieten, die am Dienstag darüber abgestimmt haben.

Entgeltzuschuss für Familie und Gesundheit
Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren, um Kinder unter 14 Jahren im Haushalt zu betreuen oder Familienangehörige zu pflegen, sollen einen fixen Zuschuss von 200 Euro von ihrem Arbeitgeber erhalten.

Beschäftigte in Schichtarbeit oder anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen, die ihre Wahloption nutzen und ihre Arbeitszeit verkürzen, sollen ebenfalls einen Entgeltzuschuss erhalten. Er soll bei 750 Euro im Jahr liegen. "Damit wird auch für weniger gut Verdienende die Arbeitszeitreduzierung eine reale Option", sagte Hofmann.

'IG Metall will auch über Personalausgleich und Angleichung Ost reden
Neben der Forderung zu Entgelt und Arbeitszeit will die IG Metall auch folgende Themen in den Verhandlungen ansprechen:

Die Reduzierung der Arbeitszeit von Beschäftigten darf nicht zu mehr Leistungsdruck führen, indem die übrigen Beschäftigten ihre Arbeit zusätzlich mit erledigen müssen. Daher soll in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern auch über Regelungen zum Personalausgleich gesprochen werden.

Es soll zudem erreicht werden, dass die Auszubildenden und dual Studierenden zur Vorbereitung auf Prüfungen einen bezahlten freien Tag vor jeder Prüfung erhalten.

Für die ostdeutschen Tarifgebiete will die IG Metall eine belastbare Verhandlungsverpflichtung für einen Prozess zur Angleichung der Entgelte, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen erreichen.

Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern starten ab dem 15./16. November in den regionalen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie. Die Tarifverträge sowie die Friedenspflicht laufen am 31. Dezember 2017 aus. Ab dem 1. Januar 2018 sind dann Warnstreiks möglich.

Anhang:

metallnachrichten zu der Tarifrunde

metallnachrichten zu der Tarifrunde

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Letzte Änderung: 28.10.2017