Industrie 4.0

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10.05.2017 Herausforderung und Chancen, nicht nur für die IG Metall

Am Freitag, den 5. Mai, besuchte uns Thorben Albrecht (SPD), Staatsekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Mit dabei waren unsere 1. Bevollmächtigte Liane Papaioannou, die Bundestagsabgeordnete Katja Mast (SPD) und Betriebsräte aus der Metall-, Elektro- und Edelmetallindustrie. Thema des Fachgesprächs war die Digitalisierung der Arbeitswelt, Industrie 4.0 sowie das kürzlich erschienene Weißbuch "Arbeiten 4.0", welches das Arbeitsministerium veröffentlicht hatte. Auch VertreterInnen der Presse waren anwesend.

Liane Papaioannou begrüßte die TeilnehmerInnen und stellte die ersten Ergebnisse der IG Metall Beschäftigtenbefragung vor. Wichtige Themen der Befragung sind unteranderem die individuelle Gestaltung der Arbeitszeit, der Weg in die Industrie 4.0 und Anforderungen an die Bildungspolitik. Ein großer Teil der Beschäftigten stimmte der Aussage zu, dass ein Rückkehrrecht von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit garantiert werden soll oder dass Sicherheit sowie berufliche Perspektive im Rahmen von Industrie 4.0 ihnen besonders wichtig ist. Dass Recht auf betriebliche Bildung und Bildung unabhängig von sozialer Herkunft liegt ebenfalls vielen Befragten am Herzen. Außerdem betonte Liane Papaioannou, wie wichtig es sei die KollegInnen bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten zu beteiligen und die Zeitsouveränität zu stärken. Hier muss man auch die Politik in Verantwortung nehmen.

Katja Mast sprach ein Grußwort aus und redete über den Qualifizierungsbedarf, der durch die Digitalisierung der Arbeit auf die Beschäftigten zukommt. Hier ist besonders darauf zu achten die älteren Generationen mitzunehmen. Im Anschluss daran stellte Thorben Albrecht das Weißbuch "Arbeiten 4.0" des Arbeitsministeriums in Kürze vor. Die Kernthemen waren hauptsächlich die Herausforderungen, die mit Industrie 4.0 einhergehen. Wichtig sei hier, wie man auf den möglichen Wegfall von Arbeitsplätzen reagiert. Denkbar wäre eine Art "Guthaben" bei der Agentur für Arbeit, über das Qualifizierungsmaßnahmen oder Umschulungen finanziert werden können. Weitere Herausforderungen entstehen beim Datenschutz von ArbeitnehmerInnen, der durch die Digitalisierung immer wichtiger wird. Hier müssen die nötigen Gesetze angepasst werden. Wichtig sei laut Albrecht auch der Schutz von ArbeitnehmerInnen vor Entgrenzung der Arbeitszeit.

In dem Diskussionsteil kamen endlich die Betriebsrätinnen und Betriebsräte zu Wort. Wichtig war den Anwesenden, dass Arbeit 4.0 nicht zulasten, sondern zugunsten der Beschäftigten gestaltet wird. Es ginge nicht darum, die Arbeit vollständig zu flexibilisieren, sondern im Sinne der ArbeitnehmerInnen gewisse Spielräume zu ermöglichen. Hierbei sollen auch die Betriebsräte in ihren Mitbestimmungsrechten gestärkt werden. Wichtig war den TeilnehmerInnen auch ein Initiativrecht für Betriebsräte in Bezug auf Qualifizierung, Weiterbildung und Personalbemessung der Beschäftigten. Dabei sollen ArbeitgeberInnen durchaus in die Pflicht genommen werden, diese Maßnahmen zu finanzieren. Das ist in einigen Firmen noch nicht der Fall und muss unbedingt nachgeholt werden. Die Kombination von Arbeit 4.0 und Arbeit 3.0 spielte ebenfalls eine Rolle. Treffen moderne Formen der Arbeit auf starre betriebliche Strukturen, kommt es häufig zu Konflikten im Betrieb. Hier müssen sich die Beschäftigten einbringen können. Aber auch Themen wie sachgrundlose Befristungen wurden diskutiert. Eine Kollegin berichtete aus ihrem Betrieb und gab den klaren Auftrag an die VertreterInnen aus der Politik, diese Form der prekären Beschäftigung endlich abzuschaffen. Ein klares Zeichen wurde auch in Richtung der Arbeitgeberverbände gesendet: "Hände weg vom Arbeitszeitgesetz!" Arbeitnehmerschutzrechte wie der Acht-Stunden-Tag und vorgesehene Ruhepausen sind keine Verhandlungsmasse.

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Veranstaltung mit Thorben Albrecht

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Letzte Änderung: 10.09.2019