Paritätische Finanzierung gefordert

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22.02.2017 IG Metall übergibt Unterschriften für Rückkehr zur gerechten Finanzierung der Krankenversicherung an den Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum.

Im Enzkreis haben bereits 2498 Metaller/innen für eine paritätische Finanzierung unterschrieben

Die IG Metall fordert die Rückkehr zu einer ge-rechten Finanzierung der Krankenversicherung. Die Krankenversicherungsbeiträge müssten wieder je zur Hälfte durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen werden.
Mit ihrer Unterschrift haben mehr als hunderttausend Menschen für die Wiederherstel-lung der Parität bei den Krankenkassenbeiträgen votiert. Diese Unterschriften hat die IG Metall bereits an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übergeben.

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In Pforzheim kamen innerhalb kürzester Zeit 2498 Unterschriften zusammen. Diese übergab die IG Metall Pforzheim am 21. Februar 2017 anlässlich des Besuchs des CDU Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum beim DGB Kreisverband Pforzheim Enz-kreis. "Die Aktion erfährt enorme Resonanz und setzt ein klares Zeichen: Die Menschen sind empört und erwarten, dass sich die örtlichen Politiker dafür einsetzen, zu einer pari-tätischen Finanzierung der Krankenversicherung zurückzukehren", sagte die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou.

Die SPD Bundestagsabgeordnete Katja Mast, der die IG Metall bereits im Oktober 2016 entsprechende Unterschriften übergeben hatte, äußerte sich positiv: "Es darf nicht sein, dass künftige Ausgabensteigerungen, die aufgrund des demographischen Wandels und medizinischen Fortschritts auf uns zukommen werden, nur auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen", so Mast in einem Brief an die IG Metall Pforzheim.

Auch der Vorsitzende des DGB Kreisverbandes, Wolf-Dietrich Glaser, und die Regionalsekretärin des DGB im Enzkreis, Susanne Nittel, sowie die Vertreter/innen der Einzelgewerkschaften im DGB, schlossen sich der Forderung der IG Metall an.

2005 hatte sich die Politik von der paritätischen Finanzierung abgewandt und einen Sonderbeitrag für Versicherte eingeführt. Später wurde der Arbeitgeberbeitrag festgeschrieben. Kostensteigerungen im Gesundheitssystem werden seither einseitig den Arbeitnehmern aufgebürdet. "Es ist höchste Zeit diese sozialpolitische Fehlentscheidung und Ungerechtigkeit zu korrigieren", forderte der Gewerkschaftssekretär Arno Rastetter, der selbst im Bezirksbeirat der AOK Nordschwarzwald aktiv ist.

Arbeitnehmer hätten 2016 durchschnittlich einen Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent schultern müssen, erläuterte Rastetter. Die Belastung könnte je nach Einkommen bis zu 47 Euro monatlich und 560 Euro jährlich betragen. Einige Krankenkassen und Gesund-heitsökonomen würden für 2017 einen weiteren Anstieg der Zusatzbeiträge erwarten, so Rastetter weiter.

"Die IG Metall fordert daher von der Landes- und Bundespolitik, dass die einseitige Belastung der Versicherten beendet und die vollständige Parität wiederhergestellt wird", erklärt die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou.

Die IG Metall erwarte von beiden Volksparteien, dass sie die Vorstellungen der Beschäf-tigten ernst nehmen und eine weitere Kostenbelastung von ihnen abwenden, heißt es in der Presseerklärung der IG Metall.

Letzte Änderung: 22.02.2017