Wir für mehr 2016

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28.01.2016 Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie nimmt Fahrt auf

Resolution der Großen Tarifkommission am 28. Januar 2016

Die deutsche Wirtschaft hat 2015 ihre positive Entwicklung aus der Vergangenheit fortgesetzt und ist weiterhin Konjunkturmotor in Europa. Auch die Bertriebe in der Metall- und Elektroindustrie konnten von diesem Aufschwung profitieren und hohe Gewinne erzielen.

Daran müssen die Beschäftigten beteiligt werden, zumal der Ausblick für die Zukunft positiv bleibt. Alle Wirtschaftsinstitute prognostizieren für 2016 Wachstum, auch wenn Risiken existieren - z.B. die Turbulenzen auf den chinesischen Märkten, die Dieselaffäre und internationale politische Krisen.
Ausgangspunkt für unsere Tarifforderung ist der verteilungsneutrale Spielraum aus Zielinflation von 2% und gesamtwirtschaftlicher Produktivitätssteigerung von 1 %. In vielen Betrieben und Geschäftsstellen wurde darüber hinaus eine zusätzliche Umverteilungskomponente diskutiert, die zusätzliche Impulse für mehr Kaufkraft setzt.

Für die IG Metall ist eine solidarische Tarifpolitik für alle Betriebe unserer Branche maßgebend. Deshalb werden wir uns mit der Forderung weder am "besten" noch am "schlechtesten" Betrieb orientieren, sondern daran, wie wir größtmögliche Beteiligung aller Belegschaften an der Tarifrunde ermöglichen können.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Große Tarifkommission Baden-Württemberg eine Forderung von 5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten als sinnvolle Orientierung für die weitere Diskussion und eine entsprechende Forderungsdebatte des Vorstands.

Die IG Metall trägt mit ihrer Entgeltpolitik Verantwortung für alle Beschäftigten der Branche. Nur jeder Zweite fällt in den Geltungsbereich unserer Flächentarife. Der Sinkflug der Tarifbindung konnte gestoppt werden, nun ist eine Umkehr gefordert.Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben verdienen durchschnittlich bei gleicher Qualifikation 18 % weniger als in tarifgebundenen Betrieben. Frauen verdienen 27 %, Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten 28 % weniger. Damit werden wir uns nicht abfinden.

Dieser Abstand darf sich nicht noch weiter erhöhen, fehlende Tarifbindung darf kein attraktives Mittel zur Billigkonkurrenz durch Lohn- und Sozialdumping sein. Die Zahlen zeigen: Gerecht geht nur mit Tarifvertrag! Die IG Metall wird deshalb überall Belegschaften aus Betrieben ohne Tarifbindung in die Tarifrunde 2016 einbeziehen, ebenso Werkvertragsunternehmen in unserer Wertschöpfungskette. Damit machen wir zugleich deutlich: Trittbrettfahren durch Tarifflucht zahlt sich nicht länger aus!

Tarif- und Entgeltpolitik ist immer auch eine Frage der Durchsetzungsfähigkeit
im Betrieb. Die IG Metall in Baden-Württemberg hat in den vergangenen Jahren an Mitgliedern und Stärke zugelegt. Es kommt jetzt darauf an, die Tarifrunde in allen Betrieben aktiv vorzubereiten, neue Mitglieder zu gewinnen und gemeinsam mit Beschäftigten und Funktionären Aktionskonzepte zu planen.

Anhang:

Tarifentwicklung seit 2001

Tarifentwicklung seit 2001

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Letzte Änderung: 28.01.2016