Radiotipp
Der Soziologe Wolfgang Streeck im Gespräch mit Mathias Greffrath.
Die aktuelle Krise des Kapitalismus reicht tiefer als die normalen
Konjunktureinbrüche: Das Wachstum stagniert, die Verschuldung wächst,
die Ungleichheit nimmt zu. Staatliche Regulierungsfähigkeit und
gewerkschaftliche Gegenmacht haben dramatisch an Kraft verloren - es
waren aber diese Institutionen, die ein Jahrhundert lang den
heißlaufenden kapitalistischen Motor immer wieder gezügelt, gebremst und
gelenkt, und damit nach jeder Krise seine Weiterexistenz gesichert
haben. Wenn wir am Anfang einer langen Periode des Niedergangs dieser
Wirtschaftsordnung stehen - was kann man über die kommenden Konflikte,
Risiken und Ungewissheiten sagen? Und was über die Aussichten der
Demokratie?
Wolfgang Streeck, emeritierter Direktor des Kölner
Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung, hat zuletzt in seinem
Buch ,Gekaufte Zeit' den Niedergang des Demokratischen Kapitalismus
analysiert.
Mathias Greffrath ist Autor und Journalist, schreibt Essays und
Features für Rundfunk und Zeitungen, u.a. DLF, Die ZEIT, taz, Le Monde
diplomatique./
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Letzte Änderung: 08.04.2015