Radiotipp
Bei Autofirmen gibt es sie, in Supermärkten, aber auch in städtischen Kindergärten: Leih- und immer mehr Werkvertragsarbeiter. Es sind viele. Wie viele, weiß man nicht, denn diese Arbeitsverhältnisse werden statistisch nicht genau erfasst. Langfristige Arbeitsverträge und die Möglichkeit, jederzeit flexibel zu sein, erscheinen als Widerspruch: Unternehmen brauchen Arbeitskräfte, wollen sie aber nicht fest an sich binden. Doch da gibt es Firmen, die versprechen, genau diesen Widerspruch zu lösen: Sie organisieren die flexible Personalbeschaffung und reagieren auf die Bedürfnisse ihrer Kunden. Es ist ein gut geöltes Geschäftsmodell. Den Preis zahlen die, die mal hier, mal dort eingesetzt werden: Sie arbeiten, gehören aber nicht zur Firma. Das mindert ihre Ansprüche, aber auch die Bindung an den Arbeitgeber. Werkverträge und Leiharbeit sind ins Gerede gekommen, werden sie doch gern benutzt, um den regulären Arbeitnehmern Zugeständnisse abzupressen und Lohn zu sparen. Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sieht vor, die Regeln der Leiharbeit zu verändern, den Missbrauch von Werkverträgen zu verhindern. Die Wirtschaftsverbände sehen die unternehmerische Freiheit bedroht, die Gewerkschaften haben unterschiedliche Ansätze zur Lösung.
Link:
Letzte Änderung: 18.03.2015