Veranstaltung mit Hans Jürgen Urban

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27.10.2011 IG Metall fordert flexible Lösungen statt Rente mit 67

Diese Forderung war das zentrale Thema der Großen Funktionärskonferenz der IG Metall Pforzheim, an der mehr als 130 IG Metall Vertrauensleute, Betriebsräte und Gäste teilnahmen.

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In einem Grußwort ging der DGB Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf auf die Notwendigkeit eines gesetzlichen Mindestlohns von mindestens 8,50 Euro sowie auf die Notwendigkeit der gleichen Bezahlung bei Leiharbeit ein. In Bezug auf die neue Landesregierung stellte er fest, dass diese angekündigt habe, noch in diesem Jahr ein Tariftreuegesetz auf den Weg zu bringen. In Bezug auf das Anliegen der Gewerkschaften, dass auch in Baden - Württemberg endlich eine bezahlte Bildungsfreistellung von mindestens einer Woche pro Jahr für gesellschaftspolitsche Weiterbildung aller Arbeitnehmer verabschiedet wird, sind wohl noch einige Gespräche notwendig. Aber auch an diesem Punkt zeigt sich Landgraf optimistisch.

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Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall, Hans Jürgen, Urban kündigte an, dass zum Bundestagswahlkampf im Jahr 2013 die IG Metall die Rente mit 67 wieder ins Gespräch bringen, infrage stellen, und Alternativen dazu aufzuzeigen wird. Laut Urban solle bei den alternativen Ideen 65 Lebensjahre als Bezugsgröße dienen, aber je nach Arbeitsbelastungen entsprechend angepasst werden. "Wer 40 Jahre lang in einer besonders belasteten Arbeitsstelle tätig ist und das 60. Lebensjahr erreicht hat, soll gehen können." Auch sonst müsse, gelten: "Wer nicht mehr kann, muss eine faire Chance haben, gehen zu können.

Um dies bis zum Wahlkampf-Höhepunkt aufs Parkett zu bringen, wird die IG Metall eine zweigleisige Kampagne starten und dabei stärker als bisher die Arbeit in den Betrieben thematisieren.

Dabei geht es bei der betrieblichen Kampagne im Wesentlichen darum, die Frage von altersgerechter Arbeit in den Mittelpunkt zu rücken. Es kann nicht sein, dass die Arbeitgeber die Forderungen der Politik nach einem höheren Renteneintrittsalter unterstützen und in den Betrieben Bedingungen vorherrschen, bei denen die Beschäftigten nicht mal bis zu einem Alter von 65 Jahren arbeiten können, so Urban.

Gegenüber der Politik wird die IG Metall ihren "Neuen Generationenvertrag" vorstellen. Neben einem flexiblen Rentenalter fordert die IG Metall darin, dass es nur noch eine Erwerbstätigenversicherung für alle gibt. Außerdem sollen Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, eine Betriebsrente für Arbeitnehmer anzubieten und dabei einen Arbeitgeberanteil von mindestens 50% bezahlen.

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Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Martin Kunzmann, stellte dar, dass in den vergangenen Jahren die Betriebsrenten auch in großen Betrieben im Enzkreis, die sich ansonsten als äußerst sozial in der Öffentlichkeit präsentieren, die betrieblichen Altersversorgungen geschlossen wurden und damit die neueingestellten Beschäftigten nach diesem Zeitpunkt keinen Anspruch auf mehr darauf haben.

Alle Diskussionsredner unterstrichen einhellig, dass das Renteneitrittsalter mit 67 wieder vom Tisch muss und akzeptable Ausstiegsmöglichkeiten für die Beschäftigten in den Betrieben auch vor dem Erreichen des 65igsten Lebensjahr geschaffen werden müssen.

Anhang:

Präsentation zum Referat von Haus Jürgen Urban

Präsentation zum Referat von Haus Jürgen Urban

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Letzte Änderung: 27.10.2011