Roadshow macht Station in Pforzheim
Mit der Kampagne "Arbeit - sicher und fair. Zukunft und Perspektiven für die Junge Generation" will die IG Metall die Interessen der Jungen Generation ins Zentrum ihrer Politik rücken. "Wir werden dort konkret handeln, wo unsere größte Gestaltungskompetenz liegt: im Betrieb, in den Branchen und in der Tarifpolitik. Damit greifen wir die Erwartungen junger Erwachsener an ihre Arbeits- und Lebensperspektiven direkt auf", sagte Martin Kunzmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim anläßlich des Stopps der Roadshow in Pforzheim.

Dazu sollen Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen zu Ausbildung, Übernahme, Qualifizierung weiter ausgebaut werden. Derzeit werden im gesamten Tarifbezirk der IG Metall Baden-Württemberg, so auch in Pforzheim, Überlegungen diskutiert, was wir wie tariflich regeln können. Gleichzeitig wolle die IG Metall mehr betriebliche Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Leben aushandeln. Ziel sei es, sichere und gute Arbeit, bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben, sowie Bildung und Ausbildung für junge Erwachsene zu erreichen. "Wir dürfen nicht länger einen Teil der jungen Menschen mit dauerhaft unsicherer Arbeit ausschließen, während wir den anderen Teil mit Arbeit ohne Ende überziehen. Wir brauchen sichere und faire Arbeit für alle", forderte Kunzmann.

Außerdem wolle die IG Metall künftig mehr junge Menschen stärker in die Arbeit der Gewerkschaft einbeziehen. "Wir werden für junge Menschen mehr Beteiligung auch außerhalb der etablierten Gremienarbeit ermöglichen", sagte Kunzmann.

Die IG Metall kritisiert, dass die Bildungschancen in Deutschland so ungerecht verteilt seien, wie in kaum einem anderen Industrieland. "Geldbeutel und Bildung der Eltern entscheiden immer noch über die Bildungschancen der Kinder. Das dürfen wir nicht hinnehmen", so der Gewerkschafter.

Die Verrohung des Arbeitsmarkts nehme weiter zu. "Ob Leiharbeit, befristete Beschäftigungen, Werkverträge, Dauerpraktika und Arbeitslosigkeit: Junge Erwachsene sind überproportional von unsicherer Arbeit betroffen." Der Einstieg ins Berufsleben beginne für viele mit Unsicherheit: Für vier von zehn Beschäftigten unter 25 Jahren verlaufe er über Praktika, Leiharbeit oder Teilzeitjobs, kritisierte Kunzmann.
Letzte Änderung: 19.05.2011