Frauen haben weniger in der Lohntüte

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16.08.2009 In allen Branchen verdienen Frauen in Deutschland laut einer Studie der IG Metall rund 20 Prozent weniger als Männer.

Der Verdienstunterschied im Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) liegt dagegen im Durchschnitt "nur" bei zehn Prozent. In einzelnen Sparten werden Frauen sogar besser bezahlt als ihre männlichen Kollegen.
Die diesjährige Gehaltsanalyse der IG Metall hat gezeigt, dass der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in der ITK-Branche 2008 mit rund zehn Prozent deutlich geringer ausfällt als in der Gesamtindustrie (20 Prozent). Bei genauerer Betrachtung fällt zudem auf, dass die Differenz je nach Bereich variiert und in manchen Berufen sogar zu Gunsten der weiblichen Beschäftigten ausfällt.

Während die Unterschiede in den technischen oder kaufmännischen Bereichen des ITK-Sektors deutlich zu Gunsten der männlichen Beschäftigten ausfallen, ist der Abstand der Fixgehälter in den kommunikativen Berufen wie etwa Beratung, Projekt Management sowie in Call Centern relativ gering.

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Ausschlaggebend für die Differenzen in den einzelnen Berufsfeldern ist laut Studie, dass Frauen proportional stärker in den unteren Gehaltsgruppen der untersuchten Jobfamilien anzutreffen sind. Im gleichen Job und auf der gleichen Stufe verringere sich der Gehaltsunterschied zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigen dagegen teilweise erheblich. In einzelnen Branchen wie Beratung und in Call Centern würden Frauen sogar besser bezahlt als ihre männlichen Kollegen in gleicher Position.

Kaum weiblicher Nachwuchs in der IT-Branche
Laut Branchenverband Bitkom sei das Interesse junger Frauen, einen Beruf im ITK-Sektor zu ergreifen, jedoch insgesamt rückläufig. Unter den 40 862 Auszubildenden in den IT-Berufen waren 2008 nach Angaben des Verbandes nur rund neun Prozent weiblich. 2005 habe der Frauenanteil noch bei 10,6 und 2001 sogar bei 14,2 Prozent gelegen.

Auch das Interesse bei Abiturientinnen an einem Informatikstudium ist laut Bitkom rückläufig. Lag der Anteil der weiblichen Studierenden in diesem Studienfach 2007 noch bei 17 Prozent, wird er für das vergangene Jahr nur noch mit 14,6 beziffert.

Die Entgeltanalyse der IG Metall bietet einen guten Überblick über die tatsächlich gezahlten Jahresbruttoentgelte tarifgebundener und nicht-tarifgebundener Unternehmen sowie über die Gehaltsentwicklung von 1999 bis 2008.

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Letzte Änderung: 12.08.2009