Rainer Bliesener zu Gast in Pforzheim

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29.01.2009 Am gestrigen Donnerstag war der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaft Bundes Baden-Württemberg Rainer Bliesener in Pforzheim.

Am Nachmittag besichtigte er die Allgemeine Gold,- und Silberscheideanstalt.

Bei dem Rundgang zeigte sich Bliesener sichtlich beeindruckt ob der gigantischen Mengen an Gold und sonstigen Edelmetallen bei der Allgemeinen verarbeitet werden.

Er lobte den guten Umgang zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft. Das lässt auch insgesamt auf ein gutes Arbeitsklima im Betrieb schließen, so Bliesener.

Positiv wertete er auch den hohen Eigenkapitalanteil der es der Allgemeinen möglich macht sicher durch die Wirtschaftskrise zu steuern.

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Am Abend sprach der Baden-Württemberger DGB Chef vor 100 Betriebsräten und IG Metall Vertrauensleuten in Eutingen

"In der Rente ist mehr drin"

Neben den IG Metall Betriebsräten nahm auch der DGB Regionsvorsitzende Martin Spreng sowie der Sozialbürgermeister der Stadt Pforzheim Gerd Hager sowie Vertreter der AfA und der CDA teil

Bliesener machte deutlich, dass sich das Umlagesystem in der Rentenversicherung als wesentlich krisenfester erwiesen hat als Altersversorgungssysteme die auf Kapitaldeckung aufgebaut sind.

Gerade in den letzten Monaten haben viele in den USA erleben müssen, wie ihre kapitalgedeckte Altersvorsorge über Nacht nichts mehr wert ist. Und oft haben sie ein Leben lang dafür Beiträge beiseite gelegt.

Massive Kritik übte Bliesener auch an der Rente mit 67. Er habe bereits im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens die Meinung vertreten, dass erst mal dafür gesorgt werden soll, den bestehenden gesetzlichen Rahmen der Regelaltersgrenze von 65 Jahren überhaupt auszuschöpfen und das gelte auch heute noch.

- 18 % der Rentenzugänge kommen direkt aus einer versicherungspflichtigen Beschäftigung
- 15,5 % kommen aus einer Altersteilzeitbeschäftigung
- 14 % kommen aus Bezug Arbeitslosengeld I
- 6,7 % kommen aus Bezug Arbeitslosengeld II
- 12,4 % kommen aus sonstigen aktiven Versicherungsverhältnissen, wie beispielsweise Selbständige, geringfügig Beschäftigte oder Pflegepersonen
- den Rest, 33,4 %, bilden sogenannte latent Versicherte, wie beispielsweise von der Versicherungspflicht befreite Selbständige, Hausfrauen oder Beamte.
Fast 20 % kommen also aus der Arbeitslosigkeit in Rente, nur 18 % aus der aktiven Beschäftigung, so Bliesener. Dies macht laut dem Gewerkschafter deutlich, dass die Rente mit 67 hauptsächlich zu Rentenabschlägen und damit für viele in die Altersarmut führen wird.

Statt der Rente mit 67 wollen die Gewerkschaften.

- einen leichteren Zugang zur Erwerbsminderungsrente für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere aus besonders belasteten Berufen
- eine Flexibilisierung der Übergänge zwischen Erwerbsarbeit und Rente durch geförderte Altersteilzeit, attraktivere Teilrenten- und Arbeitszeitmodelle
- bessere Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch Ausbau der Beschäftigungsförderung
- betriebliche Qualifizierungsangebote für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
- betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention.
So die Botschaft von Bliesener.

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Zum Abschluss seiner Rede forderte er die Anwesenden auf, ihre Vorstellungen bezüglich des der gesetzlichen Rente auf ein Transparent zu schreiben, welches als Teil einer Aktion der Politik in Berlin übermitteltet werden soll.

Im Anschluss diskutierten die Gewerkschafter neben dem Thema Alterssicherung und der laufenden Tarifrunde in der Edelmetallindustrie weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit für 2009.

Zentrales Thema hierbei ist die Sicherung von Beschäftigung in den Betrieben.

"Keine Entlassungen 2009" ist das Motto der IG Metall.

Anhang:

Rede von Rainer Bliesener

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Letzte Änderung: 29.01.2009