Die Beschäftigten sind die Verlierer

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18.12.2008 Bei Opel-Hauser gehen zum Jahresende die Lichter aus, es bleibt lediglich ein Gruppe von 18 Personen für die Abwicklungsarbeiten bestehen.

Das war nach Informationen der IG Metall Pforzheim die Nachricht, die den ca. 60 Beschäftigten von Opel Hauser vom Insolvenzverwalter Markus Ernestus auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt wurde.

Laut Karl-Heinz Kortus von der IG Metall Pforzheim herrschte unter den von der Arbeitslosigkeit bedrohten Opel-Hauser Beschäftigten große Betroffenheit, obwohl sich dieses Szenario die letzten Tage bereits abzeichnete.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters gab es in den letzten Wochen unzählige Gespräche mit potentiellen Interessenten sowie der Vertriebsgesellschaft von Opel selbst. Nachdem aus Rüsselsheim derzeit keinerlei Unterstützung zu erwarten sei und ein großer Opel Vertragshändler aus Karlsruhe als möglicher Übernehmer ausgefallen sei, gebe es zu der Beendigung des Geschäftsbetriebes zum 31.12.08 keine Alternative mehr. Damit wird, so Karl-Heinz Kortus von der IG Metall, ein vorläufiger Schlussstrich unter ein trauriges Kapitel gezogen.

Schon vor sechs Jahren wurde den Beschäftigten ein Teil des tariflichen Weihnachtsgeldes einbehalten. Seit 2004 wurde die Arbeitszeit tarifvertragswidrig um vier Stunden erhöht und letztendlich überhaupt kein Weihnachtsgeld bezahlt. Alle Versuche die Tarifverstöße zu Lasten der Beschäftigten zu korrigieren, seien an der knüppelharten Haltung der Eigentümer als auch der Unentschlossenheit der Mitarbeiter selbst gescheitert. Einzelne Mitarbeiter, welche mit der Vorgehensweise der Eigentümerfamilie nicht einverstanden waren und Kritik übten, wurden insbesondere von Frau Hauser-Schmieg in übelster Weise drangsaliert.

Laut Karl-Heinz Kortus von der IG Metall Pforzheim ist Opel-Hauser ein Paradebeispiel dafür, dass die plumpe Kürzung von tariflichen Leistungen und Verlängerung der Arbeitszeit keine Lösung für wirtschaftliche Probleme eines Unternehmens seien.

Bereits im Mai 2004 habe die IG Metall Pforzheim der Eigentümerfamilie angeboten über einen Änderungstarifvertrag zeitweise vom Verbandstarifvertrag abzuweichen. Damit seien aber üblicherweise auch Forderungen der Arbeitnehmervertretung nach strukturellen Änderungen in der Unternehmensführung und des Betriebsablaufes verbunden gewesen, die eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und die Rückkehr zum Flächentarifvertrag beinhalten. Die Eigentümer wollten sich jedoch nicht auf diesen Veränderungsprozess einlassen und haben zu Lasten der Beschäftigten weiter gewirtschaftet. Das Ergebnis liegt nun vor und die Zeche ist von den Mitarbeitern zu bezahlen.

Letzte Änderung: 18.12.2008