Leiharbeitnehmer: Verlierer der Krise

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11.12.2008 IG Metall Pforzheim fordert Bundestagsabgeordnete zum Handeln auf!

Leiharbeitnehmer sind im Enzkreis die ersten großen Verlierer der Finanz- und Wirtschaftskrise. Nach Informationen der IG Metall Pforzheim bauen nahezu alle Betriebe der Metall- Edelmetall- und Elektroindustrie bereits Leiharbeitsstellen ab.

Nach einer Blitzumfrage der IG Metall in 49 Betreiben dieser Branche hatten 38 Betreibe in 2008 einen Höchststand von 547 Beschäftigten von denen im Januar 2009 nur noch 215 beschäftigt sein werden.

Lediglich bei Thales und Weber Automotiv werden dann mit je rund 50 noch in größerem Umfang Leiharbeiter und Beschäftigte mit Werkverträgen in den Betrieben sein.

Dagegen werden gegenüber den Höchststand bei WISI, Schroff, OBE, proHeq,
Prym Inovan, Johnsons Controls und Abele jeweils mehr als 20 Leihkräfte angebaut.

Das war zu befürchten, erklärte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Martin Kunzmann. Wir haben ja schon länger vor den Missständen bei der Zeitarbeit gewarnt. Zum einen erhalten die Betroffenen in der Regel weniger Geld als ihre regulär beschäftigten Kolleginnen und Kollegen und zum anderen ist Leiharbeit nur für eine Minderheit ein Sprungbrett in ein Dauerarbeitsverhältnis.
Nun in der Krise stehen sie auch noch ohne Sicherungsnetz da."

Kunzmann forderte ein Eingreifen der Politik. Seit der Deregulierung der Leiharbeit im Zuge der so genannten "Hartz-Reformen" wurde das Arbeitnehmer-überlassungsgesetz zunehmend aufgeweicht. Heute können Leiharbeitskräfte unbegrenzt eingesetzt werden und der Verleiher besitzt die Möglichkeit, die Beschäftigten nach Beendigung eines Auftrags zu entlassen und diese bei einem neuen Auftrag wieder einzustellen.
Damit ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet, betonte Kunzmann.

Er appellierte an die Bundestagsabgeordneten im Enzkreis, Gunter Kriechbaum und Katja Mast, sich für eine Reform der Scheinreform einzusetzen. "Es muss gelten: "Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit".
Außerdem muss eine Befristung der Leiharbeit her." Die Zeitarbeit ist im Enzkreis wie in der Bundesrepublik insgesamt seit Jahren auf dem Vormarsch. "In vielen Betrieben wird sie zum Ersetzen von Stammbelegschaften missbraucht", kritisierte Kunzmann. "Die Folgen müssen nun bei steigender Arbeitslosigkeit wieder wir alle über die wieder stärker belasteten Sozialsysteme ausbaden."

Anhänge:

Martin Kunzmann

Martin Kunzmann

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Brief an den Bundestagsabgeordneten Gunther Kriechbaum

Brief an den Bundestagsabgeordneten Gunther Kriechbaum

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Brief an die Bundestagsabgeordnete Katja Mast

Brief an die Bundestagsabgeordnete Katja Mast

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Letzte Änderung: 11.12.2008