Die Arbeitswelt hat sich radikal gewandelt. Wortschöpfungen wie "Prekariat" und "Generation Praktikum" bestimmen unsere Gegenwart. Wie hat sich die Literatur mit diesem gesellschaftlichen Umbruch auseinandergesetzt? Dazu lesen und diskutieren die Romanautoren Annette Pehnt und Joachim Zelter mit dem Altmeister der Sozialreportage Günter Wallraff.

Familienvater Jo hat gegen die Schikanen seiner neuen Chefin gekämpft, bis er fristlos entlassen wurde. Auch die Kollegen haben ihn hintergangen. Aber war es wirklich so? In der Verbindung aus Anteilnahme und Distanz gelingt Annette Pehnt mit "Mobbing" ein glänzender Roman über Macht und Ausgrenzung in der Arbeitswelt. Pehnt, Jg. 1967, lebt als Kritikerin und freie Autorin in Freiburg. Für ihre Romane wurde sie mit dem Mara-Cassens-Preis und dem Preis der Jury in Klagenfurt ausgezeichnet.

Günter Wallraff, Jg.1942, beschrieb seine Erfahrungen mit der Arbeitswelt bereits 1970 in seinen "Industriereportagen". Als Vertreter der dokumentarischen Literatur gehörte er zu den Mitbegründern des "Werkkreises Literatur der Arbeitswelt". Besonderes Aufsehen erregte Wallraff mit seinen Recherchen innerhalb der Bild-Zeitung sowie in seiner Rolle als türkischer Leiharbeiter ("Ganz unten"). Seit 2007 ist er wieder undercover unterwegs und berichtet regelmäßig in der "ZEIT".

Joachim Zelter, Jg. 1962, lebt als Schriftsteller und gerühmter "Vorlesekünstler" in Tübingen, ausgezeichnet u. a. mit dem Taddäus-Troll-Preis und dem Jahresstipendium des Landes Baden-Württemberg. Mit seinem Roman "Schule der Arbeitslosen" über ein Trainingslager der Bundesagentur für Arbeit hat er eine bitterböse Satire über die Zukunft unserer Arbeitswelt geschrieben.

Moderation: Hans-Peter Schreijäg (Schwarzwälder Bote)

Eintritt: EUR 9,- / ermäßigt 6,-

Vorverkauf: Rathauscafé, Marktstr. 27, 72202 Nagold, Tel. 07452/970773, info@karten24.de