Zettl entlässt stellvertretenden Betriebsrat/ Scharfe Kritik durch die IG Metall

Wie die IG Metall mitteilt hat die Firma Zetll dem stellvertretenden Betriebsrat am Freitag letzter Woche aus angeblich betriebsbedingten Gründen gekündigt.

Der betroffene Kollege war laut Angaben der IG Metall Pforzheim der letzte verbliebene Mitarbeiter in der Presserei deren Restbestände jetzt nach Idar Oberstein verlagert werden. Dennoch geht die IG Metall mit der Firma scharf ins Gericht. Der betroffene Mitarbeiter ist Metallfacharbeiter und hätte in fast alle Abteilungen versetzt werden können. Einen Arbeitsplatz in Idar Oberstein bekam er ebenfalls nicht angeboten.

Stattdessen wurde ihm trotz Kündigungsschutz mit einer Kündigungsfrist von einem Monat gekündigt. Damit will sich der Neueigentümer der die Firma 2006 aus der Insolvenz heraus übernommen hat, in einem weiteren Fall der Verpflichtungen des Betriebsübergangs entledigen und somit die Betriebszugehörigkeiten der Beschäftigten aus der Zeit vor der Insolvenz nicht anerkennen. Nach dieser hätte der gekündigte stellvertretende Betriebsrat eine Kündigungsfrist von 6 Monaten so Rastetter von der hiesigen IG Metall.

Unterdessen hat der Betroffene über den seinen Rechtsschutz bei der IG Metall Klage auf Weiterbeschäftigung erhoben.

Dies ist leider kein Einzelfall. Erst vor wenigen Wochen wurde die Kündigung eines Betriebsratsmitglieds bei der Firma Les Atelier Bijoux (ehemals Henkel & Grosse) eingeleitet. In diesem Fall läuft ein Zustimmungsersetzungsverfahren beim Arbeitsgericht Pforzheim.

Begründet wurde die Kündigung im Fall des schwerbehinderten und altersgesicherten Beschäftigten mit lang anhaltender Krankheit. Das Vorgehen der Geschäftsleitung ist äußerst dreist und in Anbetracht des dreifachen Kündigungsschutzes wohl auch wenig erfolgversprechend.

Dies gilt für das Verfahren bei Zettl gleichermaßen so der Gewerkschafter Rastetter. Es macht allerdings deutlich wie rau die Sitten in so manchen Schmuckunternehmen hinter der schillernden Fassade geworden sind.