Arbeitgeber aufgepasst!

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17.06.2008 Arbeitgeber aufgepasst, die Pforzheimer Metaller stehen zur Stelle, um für eine neue Altersteilzeit zu kämpfen.

In der gesamten Region um Pforzheim herum brodelt es in den Metall und Elektroindustriebetrieben. Grund dafür sind die festgefahrene Verhandlungen für eine "Neue Altersteilzeit" und das Angebot, welches die Arbeitgeber in der 4. Verhandlung unterbreitet haben.

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In insgesamt 7 Betrieben aus dem organisationsbereich der IG Metall Pforzheim haben Aktionen und Warnstreicks zur Neuen Altersteilzeit stattgefunden. Die Firmen Behr in Vaihingen, Witzenmann in Remchingen, Witzenmann in Pforzheim, Behr in Pforzheim und Abele in Mühlacker haben in allen Schichten eine Stunde Früher die Arbeit beendet.
Die Beschäftigten der Firma Saacke haben sich Heute um 14.00 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Werkstor versammelt um zu zeigen, was sie von dem Angebot der Arbeitgeber halten.

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Mit einem lauten Pfeifkontzert machen die Beschäftigten der Firma Saacke klar, dass sie von dem Vorschlag der Arbeitgeber nichts aber auch gar nichts halten.

Die Arbeitgeber wollen in Zukunft eine Altersteilzeit nach Gutsherrenart und für lediglich einen Promilleteil der Beschäftigten. Lediglich Beschäftigte an besonders belastenden Arbeitsplätzen soll nach Ansicht der Arbeitgeber noch eine Altersteilzeit möglich sein. Diese Ansicht ist zu tifst ungerecht und eine Frechheit.

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Christian Velsink stellt klar, dass es mit der IG Metall keine Altersteilzeit für wenige geben wird und die IG Metall für einen fairen Tarifvertrag mit klaren Ansprüchen für die Beschäftigten kämpfen wird. Die Arbeitgeber sollten sich gut überlegen, wie sie sich bei den morgigen Verhandlungen verhalten, so Velsink weiter.

Die Arbeitgeber sind nicht mal im Ansatz an einer Lösung des Konflikts interressiert, was sie mit ihrem Vorschlag noch unterstrichen haben.
Nach Ansicht der Arbeitgeber dürfen Altersteilzeit nur machen,

  • wer 20 Jahre im Betrieb ist und
  • wer in den letzten 15 Jahren 12 Jahre lang Dauernachtschicht, im Drei-Schicht-Betrieb oder unter so extremen Bedingungen gearbeitet haben, wie sie zum Beispiel für Gießerei-Arbeiter gelten.
  • Lediglich höchstens zwei Prozent der Belegschaft sollen in Altersteilzeit gehen können
  • und der früheste beginn der Altersteilzeit soll 4 Jahre vor Beginn des Regulären Renteneintritts erfolgen können
  • und wenn dies dann alles passt, wollen die Arbeitgeber entscheiden, ob der Kollege oder die Kollegin in Altersteilzeit darf oder eben nicht.

Dieser Vorschlag ist eine Provokation und die 160 000 Metallerinnen und Metaller, die sich an den Warnstreiks beteiligt haben, beweisen eindrucksvoll, dass wir so eine solche Regelung nicht akzeptieren werden. Die Beschäftigten sollen demnach schuften bis zum umfallen und sobald sie dann nicht mehr können, sollen sie zu mieserablen Bedingungen abgeschoben werden und dies auch noch selbst finanzieren.

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Die IG Metall fordert eine erzwingbare Regelung für alle Betriebe, bei der alle Beschäftigten einen verbindlichen Anspruch haben.
Die Neue Altersteilzeit muss eine dem heutigen Tarifvertrag vergleichbare materielle Ausstattung haben und zusätzlich eine verbesserte Entgeltaufstockung für die unteren Entgeltgruppen enthalten, damit eben auch diese, oft stark belastete Kolleginnen und Kollegen sich einen früheren Ausstieg leisten können.
Die IG Metall fordert weiter, dass die betriebliche Quote für Altersteilzeitverträge weiterhin bei 5 % bleibt und eben nicht, wie nach Ansicht der Arbeitgeber auf 2 % reduziert wird. Wie wichtig die 5 % sind zeigt eine aktuelle Umfrage der IG Metall, die belegt, dass die Betriebe die Quote derzeit fast überall ausschöpfen. Nach der Umfrage, an der sich 10 % der tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie beteiligt haben, liegt der durchschnitt derzeit bei 4,22 %. Genaueres zur Umfrage und zu den stattgefundenen Aktionen kann der Metallnachricht entnommen werden.
Wir fordern die Arbeitgeber auf, die Tarifverhandlungen nicht hinauszuzögern, sondern wie im vergangenen Jahr vereinbart noch in diesem Monat eine Lösung zu einer Neue Altersteilzeit zu finden.

Anhang:

Metallnachrichten

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Letzte Änderung: 17.06.2008