Arbeitskampf bei Flygt nicht mehr ausgeschlossen

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07.03.2007 IG Metall Pforzheim fordert Sozialtarifvertrag bei der Firma ITT Flygt Werk in Pforzheim

Das bezuglich der geplanten Verlagerung vom Betriebsrat und der IG Metall vorgelegte Weiterführungskonzept für ITT Flygt Werk wurde von der Arbeitgeberseite für vernünftig undumsetzbar befunden.
Dennoch bleibt das Management in Schweden bei seiner Schließungsabsicht.

Die Geschäftsleitung vor Ort, sowie das Management in Schweden haben dem Betriebsrat und der IG Metall bis zum heutigen Tag keine belastbaren Zahlen und Fakten genannt, in wie weit die Verlagerung der Produktion von Pforzheim nach Schweden wirtschaftlich sinnvoll ist.

Die Umsatzrendite von ca. 20 % würde bei Umsetzung unseres (Betriebsrat/IG Metall ) Fortführungskonzeptes noch verbessert werden.

Vor diesem Hintergrund hat die Belegschaft am 22.01.07 die IG Metall beauftragt einen Sozialtarifvertrag zu fordern und durchzusetzen.

Die von den Beschäftigten gewählte betriebliche Tarifkommission hat eine entsprechende Forderung beschlossen und dem Arbeitgeber sowie dem zuständigen Arbeitgeberverband übermittelt.

Nachdem sich beide Seiten, Firma und Südwestmetall, geweigert hatten mit der IG Metall über einen solchen Sozialtarifvertrag zu verhandeln, hat die betriebliche Tarifkommission beim Vorstand der IG Metall einen Antrag auf Urabstimmung und Streik zur Durchsetzung unserer Forderung gestellt.

Der Vorstand der IG Metall hat an seiner Sitzung am 26.02.07 beschlossen dem Antrag der betrieblichen Tarifkommission zu zu stimmen.

Die durch den Vorstand der IG Metall beschlossene und genehmigte Forderung lautet nunmehr:

Finanzierung einer 12 monatigen Qualifizierungsmaßnahme in einer zu bildenden Qualifizierungs-, und Beschäftigungsgesellschaft einschl.der Zahlung eines Unterhaltsgeldes in Höhe der bisherigen Vergütung für jeden Beschäftigten.

Zahlung einer Abfindung in Höhe von vier Monatsentgelten pro angefangenes Beschäftigungsjahr für jeden Beschäftigten.

Nachdem die Urabstimmung bereits auf den 05.03.07 und der der Begin des Arbeitskampfes auf den 08.03.07 festgelegt war, gab es von Seiten des zuständigen Arbeitgeberverbandes Südwestmetall (Karlsruhe) ein Angebot, morgen am 08.03.07 über die vom Vorstand der IG Metall beschlossenen Forderung zu verhandeln.

Sollten diese Verhandlungen nicht zu einem akzeptablen Ergebnis führen wird die Urabstimmung am Freitag den 09.03.2007 von den bei ITT Flygt beschäftigten IG Metallmitgliedern über die Aufnahme eines Arbeitskampfes am Montag den 12.03.07 durchgeführt.

Wir weisen in diesem Zusammenhang auf die anerkannte Rechtssprechung hin, dass im Rahmen von Sozialtarifverträgen Betriebsstilllegungen geregelt und begleitet werden können ( vgl.zuletzt Hessisches Landesarbeitsgericht vom 02.02,2006,9,Sa 915/05 ; LAG Niedersachsen vom 02.06.2004 ;LAG Schleswig vom 27.03.2003 ).

Allerdings weisen wir auch darauf hin, dass es der Belegschaft von ITT Flygt Werk und der IG Metall am liebsten wäre, wenn das Management in Schweden wie von der Belegschaft gefordert grünes Licht gäbe, den Betrieb weiterführen um weiterhin eine 20 % Rendite erwirtschaften zu können.

Vor diesem Hintergrund ist der am Montag evtl beginnende Arbeitskampf ein Akt der Notwehr einer hochproduktiven Belegschaft.

Weitere Termine:
08.03.07 Verhandlungen SW Metall und IG Metall über einen Sozialtarifvertrag ab 10.00Uhr (Ort IGM Pforzheim)

09.03.07 evtl Urabstimmung ab 12.00 - 13.30 Uhr FCP Gaststätte

09.03.07 um 16.00 Uhr gegebenenfalls .Pressekonferenz und Bekanntgabe des Urabstimmungsergebnis( IG Metall Büro Jörg Ratgebstr.23,Pforzheim)

12.03.07 möglicher Streikbeginn ab 6.00 Uhr (5.30 Uhr)

Letzte Änderung: 21.11.2007