Rente mit 67 ist Blödsinn!
Viele können es sich nicht vorstellen, bis 67 arbeiten zu müssen und
nicht nur die Beschäftigten, sondern auch mancher Arbeitgebervertreter.
Schon heute erreichen die meisten Beschäftigten nicht das gesetzliche
Rentenalter von 65 Jahren.
Der Rentenbeginn liegt bei 60 Jahren, aber nicht aus Langeweile, sondern
weil da schon viele Menschen kaputt gearbeitet sind.
Wenn wir wissen, dass unter den heute gegebenen Bedingungen in der Regel
67 als Rentenalter nicht erreichbar ist, muss man feststellen, es geht
der Regierung um Rentenkürzungen.
Von der Politik wird dargestellt, dass auch weiterhin ein Renteneintritt
mit 65 Jahren möglich sei, dies jedoch nur mit 45 Versicherungsjahren.
Zukünftig wird kaum jemand 45 Pflichtjahre erfüllen können, da das Eintritts-
alter in den Beruf nicht mehr mit 15 Jahren erfolgt und die Zeiten einer
Arbeitslosigkeit nicht mitgerechnet werden.
Weiterhin wird von der Politik dargestellt, dass man auch mit 63 in Rente gehen
kann, das bedeutet dann aber 14,4 % Abschlag !
Diesen Abschlag hat man auch, wenn man mit 63 Jahren in Rente geht
und 45 Pflichtjahre auf dem Buckel hat.
Auch Schwerbehinderte sind von den Plänen betroffen.
Rente mit 67 löst keine Probleme.
Schwierigkeiten: - hohe Arbeitslosigkeit
- Reallohnverlust
- versicherungsfreie Arbeitsverhältnisse
Peter Bofinger: Die Minijobs sind ein Maxiproblem geworden.
Die Situation wird noch dadurch erschwert, dass 2009 das Altersteilzeit-
gesetz ausläuft und die Regierung augenblicklich nicht gewillt ist,
dieses Gesetz zu verlängern, oder ein wertgleiches Modell einzusetzen.
Dadurch sind den Tarifparteien die Hände gebunden, um Ausstiegsmodelle
zu entwickeln.
Wir werden die Verlängerung der Rente mit 67 nicht tatenlos hinnehmen.
Im Kreis unseres Ortsvorstandes hatten wir mit zwei Bundestagsabge-
ordneten Gespräche geführt:
Katja Mast SPD
Gunther Krichbaum CDU.
In einigen Betrieben haben wir Umfragen organisiert, was die Beschäftigen
von Rente mit 67 halten.
Ergebnis:
Wir stehen für unsere Alternative: Generationssolidarität
Wir lehnen die Rente mit 67 ab.
Notwendig ist eine Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt.
Wir wollen einen flexiblen Renteneintritt bis spätestens 65 Jahre:
• Nach 40 Versicherungsjahren abschlagfreier Zugang zur Rente,
auch vor dem 65. Lebensjahr
• Verlängerung oder gleichwertige Nachfolgeregelung für das
Altersteilzeitgesetz
• Erleichterung des Zuganges zu Erwerbsminderungsrenten
und Streichung der Abschläge dieser Rentenart
• Schrittweise Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche
Rentenversicherung
Von der großen Mehrheit der Bevölkerung wird Rente mit 67 abgelehnt.
Die Menschen erwarten, dass von der Regierung eine Politik für die Menschen
in ihrem Sinne gemacht wird.
Dies ist jedoch für die Menschen zur Zeit nicht zu erkennen.
Wir werden mit unseren Möglichkeiten unsere Unzufriedenheit gegen die Regierungspläne zeigen.
Bei der Firma Behr in Mühlacker konnte die Presse den Unmut der Beschäftigten
beim letzten Schichtwechsel einfangen.
• Nächste Woche werden wir im Brötzinger Tal eine erste Kundgebung
durchführen.
• In Mühlacker wird am selben Tag eine Info-Veranstaltung stattfinden.
• Am 1. Februar 2007 stellen wir unsere Funktionärskonferenz unter das Thema:
Solidarität ist gefragt -
wir schützen und reformieren unseren Sozialstaat!
• Referent ist Michael Guggemos vom Berliner IG Metall Büro.
Wir hoffen, dass die Regierung ihre Pläne überdenkt und den Menschen
gerecht wird.
Letzte Änderung: 27.11.2007