Aktionen gegen die Rente mit 67
Wie die IG Metall berichtet trafen sich die Beschäftigten der Frühschicht bei der Firma Behr bereits um 7.54 Uhr zu einer Infoveranstaltung in der Kantine. Die Beschäftigten machten dabei deutlich dass es unter den gegebenen Arbeitsbedingungen nicht möglich ist hier bis 67 zu arbeiten. Trotz bereits gestarteter Initiativen bei Behr Arbeitsplätze altersgerecht zu gestalten ist die Ziellinie 67 für kaum jemanden in der Produktion zu erreichen so die einhellige Meinung der 230 Anwesenden. Sie forderten vehement, dass es weiterhin vorzeitige Ausstiegsmodelle in Form von Altersteilzeit oder wertgleichen Regelungen geben muss und das Rentenalter bei 65 bleibt. Dies machten auch die Redner deutlich. Es sprachen der Betriebsratsvorsitzende Dieter Kießling, der Vorsitzende der IG Metall Vertrauensleute der Firma Behr Wolf Dieter Glaser, und der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Martin Kunzmann deutlich
Um 13.00 Uhr fand dann eine Kundgebung vor dem Tor der Firma Inovan zum gleichen Thema statt. Hierzu kamen neben den Beschäftigten der Firma Inovan zahlreiche Beschäftigten der umliegenden Betriebe im Brözinger Tal Insgesamt beteiligten sich nach Angaben der IG Metall 300 an der Protestkundgebung.
Eröffnet wurde die Kundgebung vom 2. Bevollmächtigten der IG Metall Karl Heinz Kortus.
Er begrüßte die Teilnehmenden aus den Betrieben. Besonders eine 30 köpfige Delegation der Firma Flygt, die nachdem Willen der Konzernleitung aus Schweden im Bröziger Tal dicht gemacht und verlagert werden soll.
Die Betriebsratsvorsitzende der Firma Inovan Sonja Sing stellt die Ergebnisse der Umfrage beiden Beschäftigten von Inovan dar "Von ca. 480 Fragebögen die wir verteilt haben kamen 288 Fragbögen ausgefüllt zurück"
berichtet sie. Die erste Frage wie findest Du die geplante Rente mit 67 haben 98 % der Kolleginnen und Kollegen mit falsch angegeben. Auf die Frage ob man die Tätigkeit an unseren Arbeitsplätzen bis zum 67. Lebensjahr
ausführen kann, haben 84 % mit Nein geantwortet.
Auch bei Inovan zeigt sich für Sing der Tribut der belastenden Dreischicht und Wochenendarbeit.. "Die Pläne Rente mit 67 heisst für uns ein Angriff auf die Gesundheit älterer Beschäftigter, denn heute schon kann
kaum jemand bis zu Rente arbeiten"so das Fazit ihrer Rede.
Im Anschluss machte dann der 1. Bevollmächtigte Martin Kunzmann in seiner Rede deutlich dass nach den zahlreichen Protesten im gesamten Bundesgebiet auch den Politikern in der großen Koalition klar werden muss dass sie ihre
Politik in Sachen Altersteilzeit und Rente im Sinne der Menschen korrigieren müssen. "Die Politik der Regierung ist nicht alternativlos sie ist fantasielos und unsozial" rief er den Kundgebungsteilnehmer/innen zu. Das Problem der
Rentenkasse ist die hohe Arbeitslosigkeit und die geringen Lohnzuwächse der letzten Jahre und nicht das Renteneintrittsalter. Die Erhöhung auf 67 bringt lediglich eine Entlastung von 0,5 % Beitragspunkten. Er fordert unter dem
Befall der Kundgebungsteilnehmer/innen von der Regierung
Die Fortführung der geförderten Altersteilzeit oder andere vergleichbare Regelung
Erleichterung des Zugangs zu Erwerbsmindrungsrenten und Streichung der Abschläge für diese Rentenart.
Rentenzugang ohne Abschläge nach 40 Versicherungsjahren auch vor dem 65. Lebensjahr.
Schrittweise Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung
Zur Ergänzung der Berichterstattung verweisen wir auf entsprechende Hintergrundinformationen die wir zu diesem Thema bereits am Freitag den 26. Januar den Medien zur Verfügung gestellt haben.
Letzte Änderung: 21.11.2007