Kahlschlag abgewendet
Nach über 70 Stunden Tarifverhandlungen steht nun das Ergebnis. Die roten Linien der IG Metall werden eingehalten: Es wird keine Werksschließungen geben, keine Massenentlassungen und keine langfristigen Einschnitte in den Tarifvertrag. Am Ende ist das Ergebnis ein guter Kompromiss.
IG Metall und Beschäftigte wenden Werksschließungen und massenhaften Abbau von Arbeitsplätzen im Tarifkonflikt mit der Volkswagen-Konzernspitze ab. Mit einem umfassenden Tarifabschluss ebnet die IG Metall den Weg für ein weitreichendes Paket an Sicherheiten für die Beschäftigten und die VW-Standorte. Nach einem über 70-stündigen Verhandlungsmarathon steht nun ein Tarifergebnis, das nachhaltige Investitionen in die Zukunft des Automobilherstellers ermöglicht und zugleich für die Belegschaft und ihre Familien Perspektiven schafft.
In den Wochen zuvor hatten an zwei Warnstreiktagen jeweils rund 100 000 Beschäftigte an den Volkswagen-Standorten gegen die Kürzungspläne des VW-Vorstands protestiert. Ohne diese massive Beteiligung wäre die Abkehr des Vorstandes von seinen drastischen Plänen nicht möglich gewesen.
"In einem für Volkswagen beispiellosen Tarifkampf unter historisch widrigen wirtschaftlichen Bedingungen ist es uns gelungen, für die Beschäftigten an den Volkswagen-Standorten eine Lösung zu finden, die Arbeitsplätze sichert, Produkte in den Werken sicherstellt und zugleich wichtige Zukunftsinvestitionen ermöglicht. Damit zeigen wir entgegen dem aktuellen Mainstream vieler Chefetagen: Zukunftslösungen sind ohne Massenentlassungen möglich! Wir setzen ein klares Signal gegen die vielfach gängige Managementpraxis, kurzfristige Renditen durch Entlassungen in Deutschland zu erkaufen", erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Verhandlungsführer.
Daniela Cavallo, Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, führt aus: "Kein Standort wird dichtgemacht, niemand wird betriebsbedingt gekündigt und unserr Haustarife werden langfristig abgesichert. Mit diesem Dreiklang haben wir unter schwierigsten konjunkturellen Bedingungen eine grundsolide Lösung erkämpft. Zwar gibt es tarifliche Zugeständnisse jenseits der monatlichen Einkommen - dem gegenüber stehen aber der solidarisch erwirkte Erhalt aller Standorte samt Zukunftsperspektiven, eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030 und nicht zuletzt die Gewissheit für den Vorstand, dass bei Volkswagen Veränderungen gegen den Willen der Belegschaft zum Scheitern verurteilt sind."
Letzte Änderung: 22.12.2024