Mindestlohnerhöhung war genau richtig

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05.06.2023 Auswertung des statistischen Bundesamts zeigt: Niedriglohnsektor ist deutlich geschrumpft

Kai Burmeister, DGB-Vorsitzender in Baden-Württemberg, zur Auswertung des Statistischen Bundesamts zum Mindestlohn: "Über 700 Tausend Menschen in Baden-Württemberg haben seit der Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro mehr Geld zur Verfügung. Der Anteil derer, die zu Niedriglöhnen arbeiten, ist in Baden-Württemberg seit der Erhöhung gesunken - von 16,5 Prozent auf 13,2 Prozent. Beides zeigt: Der Mindestlohn erfüllt sein vorrangiges Ziel - nämlich den Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bundesweit profitieren besonders Frauen (3,3 Millionen) sowie geringfügig Beschäftigte (3 Millionen).

Die Mindestlohn-Erhöhung wirkt sich zusätzlich positiv auf die Wirtschaft aus, da die Kaufkraft der Beschäftigten steigt. Dies und die höhere Binnennachfrage hilft in den aktuellen Krisen, die Konjunktur zu stabilisieren. Ausgeblieben sind so genannte negative Beschäftigungseffekte. Das heißt, dass durch einen höheren Mindestlohn keine Jobs verloren gehen.

Ende Juni wird die Mindestlohnkommission wieder über die Höhe des Mindestlohns entscheiden, der dann ab 1.1.2024 gilt. Für die Gewerkschaften ist klar: Der Mindestlohn muss weiter steigen, alles andere wäre ungerecht. Die Inflation frisst die letzte Mindestlohnerhöhung nämlich weitgehend auf. Die Teuerung bei Energie und Lebensmitteln trifft die arbeitende Bevölkerung hart - und ganz besonders Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten und ohnehin ein geringes Einkommen haben. Wer arbeitet, muss auch von seiner Arbeit leben können. Es geht hier größtenteils um Beschäftigte, die den Laden am Laufen halten - zum Beispiel im Handel, Logistik und weiteren Dienstleistungen. Sie verdienen Wertschätzung, die sich auch im Geldbeutel bemerkbar macht."

Letzte Änderung: 02.06.2023