Nachdem die erste Tarifverhandlung des Kfz-Handwerks in Baden-Württemberg ergebnislos beendet wurde legen heute rund 20 Beschäftigte der Schwabengarage die Arbeit nieder. Jonathan Trapp der bei der IG Metall Pforzheim zuständige Sekretär für das KFZ Handwerk: "Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot von drei Prozent ab 1. Juli 2023 sowie um weitere drei Prozent ab 1. Juli 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten reicht bei Weitem nicht aus, um die Belastung der Kolleginnen und Kollegen abzufedern. Vor allem die Weigerung, die Übernahme der Ausgebildeten zu garantieren sowie eine Inflationsausgleichsprämie zu vereinbaren, ist absolut unverständlich!"

Es gilt leben und leben lassen. Aber wir müssen von unseren Löhnen und Gehältern auch leben können, erklärt der Betriebsratsvorsitzende der Schwabengarage in Pforzheim, Martin Schönbach. Das Arbeitgeberangebot gebe das aber bei weitem nicht her. Völlig unverständlich ist für ihn die Weigerung der Arbeitgeber, eine Inflationsausgleichsprämie tariflich zu vereinbaren. Bei der Schwabengarage hat die Geschäftsführung bereits im Januar 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von EUR 1000,- ausbezahlt.

Der demografische Wandel macht auch vor dem Kfz-Handwerk nicht halt, so die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaioannou: "Der Nachwuchs fehlt. Deswegen bleiben viele Arbeitsplätze unbesetzt. Dafür verantwortlich ist nach Einschätzung von Papaioannou die fehlende Übernahmegarantie nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung wie sie auch in der Industrie üblich ist."
Die IG Metall fordert im Kfz-Handwerk 8,5 Prozent mehr Geld, eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie sowie die Übernahme Ausgebildeter.

Für die nächste Woche sind auch in Pforzheim weitere Warnstreiks geplant.

Zu den nächsten Verhandlungen am 21. April 2023 erwartet die IG Metall ein deutlich verbessertes Angebot, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.