Gegen Belästigung in der Arbeitswelt:

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23.12.2022 Kabinett startet Ratifizierungsprozess zur ILO-Konvention 190

Der DGB begrüßt, dass das Kabinett die Ratifizierung der ILO-Konvention 190 zur Beseitigung von Belästigung und Gewalt in der Arbeitswelt auf den Weg gebracht hat. Das ist ein großer Erfolg für den DGB und die Gewerkschaften, die sich seit der Verabschiedung des Übereinkommens am 21. Juni 2019 für eine Ratifizierung stark gemacht haben - zuletzt mit der Kampagne "ROTE KARTE GEGEN SEXISMUS UND GEWALT" der DGB-Frauen: https:frauen.dgb.de/-/l0b.

Die Zahlen verdeutlichen wie wichtig es ist, jetzt zu handeln: Mehr als jede fünfte Person macht im Laufe ihres Arbeitslebens Erfahrungen mit Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz, wie die aktuellen Daten der ILO zu Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz zeigen.

Zudem hat das CEWS vor kurzem eine europaweite Studie "UniSAFE" über geschlechtsbezogene Gewalt an Hochschulen veröffentlicht. Demnach gaben 62 Prozent der befragten Personen an, mindestens eine Form von geschlechtsbezogener Gewalt erlebt zu haben, seit sie an ihrer Einrichtung arbeiten oder studieren. https:unisafe-gbv.eu/project-news/results-from-the-largest-european-survey-on-gender-based-violence-in-academia/

Mit dem ILO-Übereinkommen 190 und der Empfehlung 206 liegt erstmalig eine internationale Konvention vor, die klare Richtlinien für die Arbeitswelt im Kampf gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz schafft und dabei die geschlechtsspezifische Perspektive fokussiert. Das ist ein großer Fortschritt! Mit dem Start des Ratifizierungsprozesses setzt Deutschland ein wichtiges Zeichen für gute Arbeitsbedingungen und Geschlechtergerechtigkeit weltweit und schafft einen klaren Aktionsrahmen für die Beendigung von Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz. Der DGB fordert nachdrücklich eine zügige Unterzeichnung und Umsetzung des Abkommens:

Letzte Änderung: 23.12.2022