Fachkräftedialog Handwerk gestartet

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08.09.2022 Die IG Metall hat zusammen mit vier weiteren Zentralverbänden des Handwerks die Initiative zur Fachkräftesicherung ins Leben gerufen.

Es ist höchste Zeit zu handeln. 190.000 Fachkräfte fehlen im sanierungsrelevanten Handwerk. Das gefährdet die Energiewende.

Wer die Klimaziele und damit verbundenen Sanierungsmaßnahmen ernsthaft und qualitativ hochwertig umsetzen will, braucht dafür gut ausgebildete Fachkräfte. Denn viele Gebäude müssen saniert werden, um den Energieverbrauch zu senken. Dazu startete jetzt der Fachkräftedialog unter Beteiligung der IG Metall.

In vielen Bereichen fehlen gut ausgebildete Leute. Das Thema Fachkräftesicherung wird durch die demografische Entwicklung immer drängender. Viele Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge gehen bald in Rente. Der Nachwuchs fehlt, weil viele junge Leute die Uni gehen einer handwerklichen Ausbildung vorziehen.

Ganz entscheidend ist die Ausbildung in den Betrieben attraktiver zu machen. Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien auf zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für ein starkes Handwerk verständigt. Dazu soll auch die berufliche Ausbildung gestärkt werden. Frauen sollen im Handwerk mehr Fuß fassen. Ebenso soll die Tarifbindung gestärkt werden.

Zur Stärkung der Ausbildung hat die IG Metall im Fachkräftedialog mehrere praktische und zielführende Lösungsvorschläge eingebracht. Kurzfristig fordert die IG Metall folgende Punkte:

  • Verbesserung bei den Weiterbildungsvereinbarungen und Qualifizierungstarifverträgen
  • Anpassungsqualifizierungsangebote für Rückkehrer mit handwerklicher Ausbildung

Handwerkliche Bildungsstätten fit machen für die Umsetzung der im Klimaschutz- * *

  • Sofortprogramm angekündigten Weiterbildungsoffensive
  • Gewerke übergreifende Berufsspezialisten-Profile zur Energiewende entwickeln
  • Mehr Energieberater-Ausbildung durch die Handwerkskammern
  • Das Image der Handwerksberufe verbessern: Wer hier arbeitet ist ein "Klimaheld mit guten Arbeitsbedingungen".
  • Tarifbindung mit der IG Metall als Werbeargument für gute Arbeit in die öffentliche Wahrnehmung bringen nach dem Motto: Wo IG Metall draufsteht, ist gute Arbeit drin...
  • Beschäftigte mehr Einfluss bei der Gestaltung der Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodelle geben
  • Die Tarifbindung im Handwerk stärken
  • Für die Rückkehr von Fachkräften aus der Industrie werben mit guten Arbeitsbedingungen

"Nur mit einer großen Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive sowie einer starken Tarifbindung kann die Energiewende im Gebäudesektor gemeistert werden", erklärte das IG Metall-Vorstandsmitglied Ralf Kutzner. "Das Handwerk und seine Kunden brauchen ausreichend und gut qualifizierte Fachkräfte. Fachkräfte brauchen attraktive Arbeitsbedingungen. Staatlich geförderte Sanierungsmaßnahmen müssten deshalb für einen fairen Wettbewerb an die Tarifbindung der Unternehmen gekoppelt werden."

Letzte Änderung: 08.09.2022