9-Euro-Ticket

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22.08.2022 DGB Baden-Württemberg fordert dauerhafte Nachfolge

Für das zum Monatsende auslaufende 9-Euro-Ticket braucht es aus Sicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Baden-Württemberg eine dauerhafte Nachfolgeregelung. "Als DGB sind wir dafür, dass es ein bundesweites 365-Euro-Ticket gibt", sagte Landeschef Kai Burmeister der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Realistisch sei ein Start eines solchen Jahrestickets zum 1. Januar 2023. Für die Finanzierung schwebt dem DGB im Südwesten eine höhere Besteuerung hoher Vermögen vor.

Das 9-Euro-Ticket habe vielen Menschen eine Entlastung gebracht und sich dämpfend auf die Inflationsrate ausgewirkt, sagte Burmeister weiter. Viele Menschen habe die Einfachheit des Tickets überzeugt. Es habe zwar auch mehr touristische Reisen gegeben - aber das sei auch eine Form von Teilhabe. "Das hat nichts mit Gratismentalität zu tun, sondern es ist eine Frage von politischer Klugheit, die Dynamik, die da jetzt entfacht wurde, zu nutzen." Burmeister schränkte ein, dass vor allem Menschen in Ballungsräumen von dem Ticket profitierten, die ihren Arbeitsplatz mit Bus oder Bahn erreichen könnten.

In den vergangenen Wochen ist eine bundesweite Debatte darüber entbrannt, ob und wie das 9-Euro-Ticket fortgeführt werden könnte. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte eine Finanzierung aus dem Bundeshaushalt abgelehnt. Er sei von einer "Gratismentalität à la bedingungsloses Grundeinkommen" auch im Öffentlichen Nahverkehr nicht überzeugt, hatte er gesagt. Diese Aussagen stießen auch auf Kritik.

Letzte Änderung: 22.08.2022