Neujahrsempfang des DGB Pforzheim 2019
Hunderte Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft, Gewerkschaften, Verbänden und Politik sind der Einladung des DGB Kreisverbands gefolgt und zum Neujahrsempfang gekommen.
Als prominenter Gast und Impulsgeber trat der Ökonom und "Wirtschaftsweise" Peter Bofinger auf. Er wandte sich gegen die "Bruddler-Mentalität" und machte deutlich, dass in den letzten Jahren eine ganze Reihe neuer
Arbeitsplätze entstanden, die insbesondere nicht im Niedriglohnsektor angesiedelt sind.
Daran änderte auch die Einführung des Mindestlohns nichts, genau wie er und die Gewerkschaften es prognostiziert hatte.
Auch der Trend des Zuwachses an Leiharbeit und geringfügiger Beschäftigung ist abgeflacht.
Weiter warb Bofinger für eine europäische Industriepolitik und gegen die noch weit verbreitete "Marktgläubigkeit". Weiter wandte er sich gegen den Sparkurs der Bundes- und Landesregierungen. Die Kommunen bräuchten deutlich mehr Geld um ihre Aufgaben für die Bevölkerung zu erledigen und die Infrastruktur verbessern zu können. "Hierzu könnte z.B. der Bund die Altschulden der Kommunen übernehmen und sie dadurch nachhaltig entlasten. Dies würde den Bund nur 1% Zinsen kosten," So Bofinger.
Im Bezug auf Europa sagte Bofinger, das deutsche Modell der Mitbestimmung sei das erfolgreichste Modell in Europa und ist Garant für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands.
Mit Mut und Optimismus ins neue Jahr starten, ist die beste Zielsetzung, die man haben kann, für sich, für die Familie und für die Gesellschaft.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion zum Zukunftsdialog - Pforzheim 2030 - Weichenstellung für ein gutes Leben und Arbeiten sprachen Gisela Splett, Staatssekretärin des Finanzministerium Baden-Württemberg, Peter
Boch, Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim, Katja Mast, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Peter Bofinger Ökonom und Mitglied des Sachverständigenrat Wirtschaft, Hanna Binder,
stellvertretende Landesbezirksleiterin ver.de Baden-Württemberg miteinander.
Moderiert wurde die Diskussion von Julia Friedrich, Geschäftsführerin des DGB Baden-Württemberg.
Letzte Änderung: 11.01.2019