Tarifrundenauftakt Edelmetallindustrie

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10.04.2018 IG Metall Baden-Württemberg fordert 6 Prozent mehr Geld für 12 Monate sowie einen individuellen Anspruch auf eine bis zu 2-jährige kürzere Arbeitszeit

Auftaktpressekonferenz zum Tarifrundenauftakt der Schmuck,- und Edelmetallindustrie.

Baden-Württemberg/Pforzheim/Welzheim/ Neben deutlich mehr Geld soll sich jeder kürzeres Arbeiten leisten können. Deshalb will die IG Metall Zusätzlich zum Anspruch auf eine bis zu 2-jährige kurze Vollzeit (bis zu 28 Wochenstunden) mit Rückkehrrecht zur 35-Stunden-Woche
eine zusätzliche Unterstützung für bestimmte Beschäftigte erreichen.

Dazu gehören Menschen mit Kindern unter 14 Jahren oder zu pflegenden Angehörigen; ebenso Beschäftigte in belastenden oder restriktiven Arbeitszeitsystemen wie Schichtarbeit.

Gute Konjunktur rechtfertigt ordentliche Entgeltsteigerungen so der IG Metall-Verhandlungsführer der IG Metall Baden Württemberg Walter Beraus: "Die Forderung nach
6 Prozent mehr Geld ergibt sich aus der sehr guten wirtschaftlichen Situation in den Betrieben und den positiven Aussichten für die Gesamtwirtschaft. Die Auftragsbücher sind voll, die Kapazitäten vielfach am Anschlag. 6 Prozent mehr sind fair, machbar und
bezahlbar."

Dies unterstrichen auch Betriebsräte aus der Branche wie der Betriebsratsvorsitzende der Firma Christian Bauer, Peter Abendschein der Mitglied der Verhandlungskommission ist aus dem Welzheim, Rems-Murr-Kreis ebenso wie der Betriebsratsvorsitzende der Firma Karl Scheufele Jürgen König Mitglied der Verhandlungskommission. (Birkenfeld, Enzkreis) Bezüglich einem möglichen Fachkräftemangel, machte König deutlich, dass diese selbst gemacht sei da die Firmenleitung einige Jahre die Ausbildung eingestellt hatte. Man hoffte offenbar, auch so genügend Fachkräfte zu bekommen. So funktioniert es derzeit in den schmucktypischen Berufen zwischenzeitlich nicht mehr.

Arno Rastetter von der IG Metall Pforzheim ergänzt, dass die Schmuckbranche auch ein Imageproblem hat, dass bezüglich der Ausbildung überwunden werden muss. Desweiten ist die Bezahlung in Schmuckbetrieben ohne Tarifvertrag teilweise katastrophal und nur wenig über dem Mindestlohn. Das schrecke viele ab in dieser Branche zu bleiben. Aber gerade Betriebe in denen nach Tarif bezahlt wird profitieren derzeit davon, dass viele Beschäftigte zu Betrieben mit Tarifbindung wechseln. Ein Phänomen, dass auch in Welzheim zu beobachten ist so Peter Abendschein.

Die IG Metall-Forderung soll die Inflation und den mittelfristigen Produktivitätszuwachs ausgleichen sowie den privaten Konsum stärken, so die erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaionnou.

Weiter macht Papaionnou deutlich, dass es erklärtes Ziel der IG Metall auch für die Edelmetallindustrie ist die Zahl der Betriebe mit Tarifbindung zu erhöhen.

Weitere Themen sollen in der Edelmetallrunde unter anderem tarifliche Rahmenregeln für
mobiles Arbeiten und die Freistellung von Azubis vor Prüfungen sein. Außerdem will die IG Metall über Regelungen zum Personalausgleich reden, damit der Leistungsdruck durch die Option auf Arbeitszeitreduzierung nicht steigt, erklärt der Verhandlungsführer der IG Metall Walter Beraus.

Anhang:

Teilnehmende der Pressekonferenz

Teilnehmende der Pressekonferenz

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Letzte Änderung: 10.04.2018