Arbeitszeitgestaltung im Mittelpunkt

Vorschaubild

26.07.2017 Große Sommerpressekonferenz der IG Metall Pforzheim

Zum Einstieg in die Pressekonferenz stellte die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaionnou die wichtigsten Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung aus dem Frühjahr dar. An ihr nahmen 4 699 Beschäftigte, davon knapp die Hälfte Mitglieder der IG Metall aus den Metall, Edelmetall und Elektroindustrie aus dem Enzkreis teil.

Davon arbeiten 58% der Beschäftigten in Betrieben in den der Flächentarifvertrag gilt. Die Erhebung zeigt dort eine deutlich höhere Zufriedenheit mit den Arbeitszeiten, als bei Beschäftigten ohne tarifliche Regelung. Ebenso ist die Zufriedenheit mit Arbeitszeiten dort am größten wo sich Betriebsräte aktiv um das Thema kümmern, klare und verlässliche Arbeitszeitregelungen gelten und die Beschäftigten auch mal kurzfristig frei machen können.

Groß ist der Wunsch der Beschäftigten in bestimmten Lebensfasen die Arbeitszeit zeitweise reduzieren zu können. So gaben in Pforzheim 54 % der Befragten an das dieses Thema für sie sehr wichtig sei und weitere 32% sagten es sei für sie eher wichtig.

Damit liegen die Zahlen noch über dem Bundesdurchschnitt und erklären die hohe Zustimmung zur innerhalb der IG Metall diskutierte Forderung nach individueller Absenkung der Arbeitszeit für 2 Jahre auf bis zu 28 Stunden mit Entgeltausgleich. Diese Form der Absenkung will die IG Metall auch für Schichtarbeiter/innen und besonders belastete Beschäftigtengruppen möglich machen, erklärte die 1. Bevollmächtigte Liane Papaionnou.

Arno Rastetter von der IG Metall Pforzheim ging auf einige positive Ereignisse im ersten Halbjahr ein. So wurden die Einkommen der Beschäftigten in der Metall und Elektroindustrie ebenso um 2% angehoben wie die der "Edelmetaller. Die Beschäftigten im KFZ Handwerk können sich ab August auf eine Einkommenssteigerung um 2,9% freuen.

13 der insgesamt 18 Teilnehmer die 2016/2017 an der Maßnahme Chance M+E teilgenommen haben konnten erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt werden.

Die Maßnahme läuft nun bereits im vierten Jahr erfolgreich und wird nach Angaben der IG Metall auch in diesem Jahr wieder fortgesetzt.

Rastetter ging auch auf das Bildungszeitgesetzt in Baden-Württemberg ein, dass es den Arbeitnehmern ermöglicht an bis zu 5 Tagen im Jahr bezahlt an Maßnahmen der politischen oder beruflichen Bildung teilzunehmen. Ebenso zur Weiterbildung im Ehrenamt. Das Gesetzt hat sich laut dem Gewerkschafter bewehrt auch wenn es noch einigen Bedarf an Nachbesserungen gäbe. Kein Verständnis haben die Gewerkschafter dafür, dass der Fraktionsvorsitzende der FDP im Landtag Rülke das Gesetz komplett ablehnt und es als Bürokratiemonster bezeichnet.

Auch aus den Betrieben gab es jede Menge zu berichten. So konnte der Betriebsratsvorsitzende der Firma Sihn GmbH auf eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Tarifverträge zurückblicken, bei der es in diesem Frühjahr gelungen ist die Arbeitszeit für einen Teil der Belegschaft um eine halbe Stunde zu verkürzen und die Einführung des Entgeltrahmen Tarifvertrags als neues und modernes Entgeltsystem ab 2019 verbindlich zu vereinbaren.

Paul Däschle, Betriebsratsvorsitzender der Mapal WWS, der erst vor kurzem neu in den Ortsvorstand der IG Metall Pforzheim gewählt wurde, berichtete über die erste Stufe der Arbeitszeitzeitverkürzung zur 35 Stunden Woche. So wurde zu Jahresbeginn die Arbeitszeit auf 39 bzw. 37 Stunden für Schichtarbeiter/innen und Auszubildende verkürzt. Diese Schritte sind Bestandteil der Tarifbindung die 2013 vereinbart wurde und den Beschäftigten neben der Arbeitszeitverkürzung unter anderem bereits ein neues Entgeltsystem, mehr Urlaubs und Weihnachtsgeld beschert hatte.

Alexander Kröner ebenfalls neu im Ortsvorstand und Betriebsratsvorsitzender bei G.Rau konnte berichten, dass es durch eine neue Betriebsvereinbarung zu Arbeitszeitflexibilisierung gelungen sei, dass Überstunden jetzt konsequent abgebaut werden.

Martin Kolb Betriebsratsvorsitzender und 2. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim, betonte, dass Beschäftigte immer häufiger ein Interesse an kürzeren Arbeitszeiten hätten. Wichtig sei jedoch auch eine Rückkehr auf die 35 Stundenwoche wenn die Beschäftigten das wünschen.

Dieter Kiesling, Europabetriebsratsvorsitzender bei Mahle Behr stellte dar dass es bei Mahle Behr nach einem Standortsicherungstarifvertrag für die Beschäftigten bereits jetzt möglich sie die Arbeitszeit auf 32 bzw. 33 Stunden zu reduzieren, jedoch ohne Lohnausgleich. Derzeit nehmen diese Möglichkeit in den Werken in Mühlacker und Vaihingen rund 200 der insgesamt 1500 Beschäftigten war.

Anhänge:

Pressekonferenz 25.07.2017

Pressekonferenz 25.07.2017

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 181.43KB

Download

Pressekonferenz 25.07.2017

Pressekonferenz 25.07.2017

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 108.46KB

Download

Pressekonferenz 25.07.2017

Pressekonferenz 25.07.2017

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 147.66KB

Download

Pressekonferenz 25.07.2017

Pressekonferenz 25.07.2017

Dateityp: JPEG image data, JFIF standard 1.01

Dateigröße: 152.04KB

Download

Letzte Änderung: 26.07.2017