Lohndumping durch Werkverträge

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05.10.2015 IG Metall Pforzheim fordert Ende des Missbrauchs

Firmen in Pforzheim und dem Enzkreis setzen laut einer Umfrage zunehmend auf Werkverträge. Die IG Metall Pforzheim kritisierte den Missbrauch dieser Arbeitsverträge.

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An einer bundesweiten Umfrage der Gewerkschaft beteiligten sich auch 20 Betriebsräte von mittelständischen Unternehmen aus dem Enzkreis. Mehr als zwei Drittel von ihnen kaufen durch sogenannte Werkverträge inzwischen Leistungen bei anderen Firmen ein: vor allem in der Produktion und im Bereich Forschung und Engineering.

Früher seien diese Verträge von Unternehmen hauptsächlich dazu eingesetzt worden, um sich neue Fähigkeiten und Leistungen in den eigenen Betrieb zu holen. Heute dagegen würden Unternehmen durch Werkverträge hauptsächlich bestehende Arbeitsbereiche auslagern, um Tarifverträge zu umgehen. Die IG Metall Pforzheim kritisiert dieses Lohndumping aufs schärfste.

Mit Hilfe von Werkverträgen übergeben Firmen Aufträge an Zulieferer und Dienstleister.

50 Prozent der Betriebsräte gaben in der Umfrage an, dass in der Werkvertragsfirma kein Tarifvertrag gilt. 38 war nicht bekannt, unter welchen Bedingungen die Werkverträge abgeschlossen wurden. Lediglich 13% gaben an dass überwiegend Tarifverträge gelten.

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Betriebsvereinbarungen zum Thema Werkverträge gibt es bislang in keinem einzigen Metall oder Edelmetallbetrieb im Enzkreis.

Die IG Metall Pforzheim forderte daher die Bundesregierung dazu auf, gesetzlich den Missbrauch von Werkverträgen einzudämmen und den Betriebsräten mehr Mitspracherecht zu sichern.

Anhang:

Werkverträge

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Letzte Änderung: 05.10.2015